Landwirtschaftsministerium: Keine Übertragung der Schildlaus auf Olivenbäume
Das Ministerium für Landwirtschaft, Wasserressourcen und Fischerei hat Berichte über die Übertragung der Roten Schildlaus von Kaktusfeigenanpflanzungen auf angrenzende Olivenzweige dementiert.
In einer Erklärung des Landwirtschaftsministeriums hieß es, dass die Beobachtung eines sporadischen Psyllidenbefalls (Anmerkung: Psylliden sind springende Blattläuse oder Flöhe, die sehr wirtsspezifisch sind und sich nur von einer Pflanzenart oder wenigen nahe verwandten Pflanzen ernähren). an einigen Olivenzweigen bei den Landwirten zu diesbezüglicher Verwirrung geführt habe. Und weiter, dass das technische Team darauf hingewiesen habe, dass die Kaktusschildlaus durch den Wind von Kakteen auf den Olivenbaum getragen worden sei. Wissenschaftliche Forschungsergebnisse zur Biologie der Kaktusschildlaus zeigen, dass dieses Insekt nur Kaktuspflanzen befällt und ausschließlich von ihnen lebt, ohne Olivenbäume oder andere Pflanzenarten zu schädigen. Die Kaktusschildlaus stellt auch keine Bedrohung für die Gesundheit von Mensch oder Tier dar.
Das Landwirtschaftsministerium betonte bei dieser Gelegenheit, dass Maßnahmen ergriffen wurden, um die Ausbreitung dieses Insekts auf den Kaktusfeigenplantagen des Landes zu überwachen und zu bekämpfen. Es rief alle Landwirte dazu auf, die Bemühungen durch frühzeitige Erkundungen, insbesondere in den Anbaugebieten, zu unterstützen. Die Landwirte wurden aufgefordert, die Dienststellen des Ministeriums über die Entdeckung neuer Infektionsherde umgehend zu informieren.
Der erste Befall von Kaktuspflanzen durch die Rote Schildlaus, die sich in einem warmen und trockenen Klima ausbreitet, wurde im September 2021 im Gouvernorat Mahdia festgestellt. Seitdem wurden rund 2.705 km Anpflanzungen durch Entfernungs- und Verbrennungsmaßnahmen gegen die Kaktusschildlaus behandelt, die inzwischen mehrere Kaktusfeigenplantagen befallen hat, wie der Leiter der Generaldirektion für Pflanzengesundheit, Rabeh Hajlaoui, auf einer regelmäßig stattfindenden Pressekonferenz am 21. Juli 2023 mitteilte. Die Anbauflächen verteilen sich auf die Gouvernorate Mahdia (797 km), Monastir (354 km), Kairouan (47 km), Sousse (1.357 km), Sfax (68 km) und Sidi Bouzid (82 km).
Der Kakteensektor in Tunesien ist eine Einkommensquelle für etwa 150.000 Landwirte. Tunesien steht beim Export von Kaktusfeigen weltweit an vierter Stelle. Die durchschnittliche Jahresproduktion beträgt 552.000 Tonnen auf einer Fläche von 600.000 Hektar. Die Zahl der in diesem Bereich tätigen Unternehmen beläuft sich auf 48, davon sind 20 Unternehmen vollständig exportorientiert. Im Jahr 2021 wurden fast 8.000 Liter Kaktusfeigenkernöl im Wert von 5 Millionen Euro exportiert.
Quelle: Landwirtschaftsministerium