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Moungi Bawendi erhält Nobelpreis für Chemie

Der franco-tunesische Chemiker Moungi Bawendi, einer der Pioniere der Quantenpunktforschung in der Welt, hat für seine Entdeckungen den Nobelpreis für Chemie 2023 erhalten, zusammen mit dem Amerikaner Louis E. Brus und dem Russen Alexei Ekimov. Laut der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften in Stockholm hätten die in den USA tätigen Forscher in den 1980er- und 1990er-Jahren wichtige Grundlagen für diesen Bereich der Nanotechnologie geschaffen.

Bawendi ist Sohn des aus Tunesien stammenden Mathematikers M. Salah Baouendi (1937–2011). Bawendi wuchs in Frankreich, Tunesien und West Lafayette, Indiana auf. Er erwarb 1982 einen Bachelor in Chemie an der Harvard University, 1983 einen Master in physikalischer Chemie ebendort und 1988 bei Karl F. Freed einen Ph.D. in Chemie an der University of Chicago. Als Postdoktorand arbeitete er bei Louis Brus an den AT&T Bell Laboratories. Seit 1990 ist er Mitglied des Lehrkörpers am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, Massachusetts, 1995 wurde er Associate Professor, 1996 erhielt er eine ordentliche Professur.

Moungi Bawendi - Nobelpreiträger für Chemie 2023

Bawendi entwickelte Methoden, um Halbleiter-Nanokristalle herzustellen, die in ihrer Größe und ihren Eigenschaften sehr genau festgelegt werden können. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Synthese und die elektronischen und optischen Eigenschaften von Quantenpunkten (quantum dots) sowie deren Anwendung in Biologie, Optoelektronik und Nanoelektronik.

Seit 2020 zählt ihn der Medienkonzern Clarivate aufgrund der Zahl seiner Zitierungen zu den Favoriten auf einen Nobelpreis (Clarivate Citation Laureates). Eine Arbeit von ihm, Christopher B. Murray und D. J. Norris wurde über 13.000mal zitiert (2020). Laut Google Scholar hat Bawendi einen h-Index von 178, laut Datenbank Scopus einen von 152 (Stand jeweils September 2022).

Am 4. Oktober 2023 wurde ihm gemeinsam mit Louis Brus und Alexei Jekimow der Nobelpreis für Chemie zuerkannt. Honoriert wurde ihre Leistung für die Entdeckung und Synthese von Quantenpunkten.

Bild: Justin Knight, Massachusetts Institute of Technology (MIT)X (ex Twitter), CC BY-SA 3.0

Biografie: Wikipedia