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Amt für Statistik: Arbeitslosigkeit in Tunesien im dritten Quartal 2025 bei 15,4%

Im dritten Quartal 2025 zeichnen die neuen Zahlen des Nationalen Instituts für Statistik ein Bild des tunesischen Arbeitsmarktes. Laut INS liegt die Arbeitslosenquote nun bei 15,4%, was einen leichten Anstieg gegenüber den 15,3% des Vorquartals bedeutet. 653.700 Menschen sind heute arbeitslos, das sind 2.600 mehr als vor drei Monaten. Die Arbeitslosigkeit steigt nicht massiv an, sondern verändert sich. Sie betrifft Frauen stärker, junge Menschen noch stärker und trifft Hochschulabsolventen besonders hart.

Betrachtet man die Geschlechter, nimmt die Geschichte eine unerwartete Wendung. Bei den Männern geht die Arbeitslosigkeit leicht zurück und liegt nun bei 12,1% gegenüber zuvor 12,6%. Eine zaghafte, aber reale Verbesserung. Bei den Frauen hingegen steigt die Kurve auf 22,4%, nachdem sie im zweiten Quartal noch bei 20,9% gelegen hatte. Zwei gegensätzliche Entwicklungen, die zeigen, dass der Aufschwung, wenn es ihn gibt, nicht alle gleichermaßen betrifft.

Bei den Jugendlichen ist die Situation noch ausgeprägter. In der wichtigen Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen steigt die Arbeitslosenquote auf 40,1%, nachdem sie drei Monate zuvor noch bei 36,8% lag. Bereits zuvor war jeder dritte Jugendliche arbeitslos, nun sind es mehr als vier von zehn. In dieser Gruppe liegt die Arbeitslosenquote bei Jungen bei 38,9% und bei Mädchen bei 42,7%, was daran erinnert, wie komplex der Übergang in den Arbeitsmarkt vor allem für junge Frauen nach wie vor ist.

Noch düsterer sieht es bei den Hochschulabsolventen aus. Ihre Arbeitslosenquote stieg auf 24,9%, gegenüber 24% im zweiten Quartal. Hinter diesem Durchschnittswert verbergen sich zwei unterschiedliche Realitäten: 14,5% für männliche Absolventen, aber 32,3% für weibliche Absolventinnen. Dieser Unterschied verdeutlicht einmal mehr die anhaltende Kluft zwischen den Geschlechtern, selbst bei den am besten qualifizierten Profilen.

Aus diesen Zahlen lässt sich ein Trend ablesen: Die Arbeitslosigkeit steigt nicht massiv an, sondern verändert sich. Sie betrifft Frauen stärker, junge Menschen noch stärker und trifft Hochschulabsolventen besonders hart.

Quelle: INS