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RoG – World Press Freedom Index 2024: Tunesien auf Platz 118

Am Freitag, den 3. Mai 2024, dem Welttag der Pressefreiheit, hat Reporter ohne Grenzen (RoG) ihren Bericht über die Weltrangliste der Pressefreiheit veröffentlicht. In einer Erklärung gegenüber Mosaïque FM betonte Khaled Drarni, Vertreter von Reporter ohne Grenzen für Nordafrika, dass Tunesien im Index 2024 drei Plätze in der Weltrangliste der Pressefreiheit gutgemacht hat und nun auf Platz 118 von 180 Ländern in dieser Rangliste stehe.

Im Jahr 2020 hatte Tunesien noch auf Platz 72 der Rangliste gestanden, 2021 auf Platz 73, im Jahr 2022 auf Platz 94 und im Jahr 2023 auf Platz 121.

Drarni erläuterte, dass dieser Fortschritt nicht bedeute, dass sich die Lage der Pressefreiheit in Tunesien verbessert habe. Im Gegenteil, die Organisation stellte 2023 eine Krise der Pressefreiheit in Tunesien durch die Inhaftierung von Journalisten und die Verkündung des Dekrets 54 fest, das wahllos auf Journalisten angewandt wurde.

Er betonte, dass die Lage der Pressefreiheit in der arabischen Region insgesamt „sehr schlecht“ sei und fügte hinzu, dass Mauretanien den ersten Platz unter den arabischen Ländern behalten habe und weltweit auf Platz 33 liege, wobei er betonte, dass es das einzige arabische Land sei, in dem keine Journalisten im Gefängnis säßen.

Der Bericht betonte auch, dass die Lage in fast der Hälfte der Länder im Nahen Osten und Nordafrika „sehr ernst“ sei, wobei die Vereinigten Arabischen Emirate das neunte Land im roten Teil der Karte wurden und sich dem Jemen, Saudi-Arabien, Iran, Palästina, Irak, Bahrain, Syrien und Ägypten anschlossen.

Weltweit hat sich die Lage der weltweiten Pressefreiheit im vergangenen Jahr deutlich verschlechtert. In ihrer Rangliste der Pressefreiheit 2024 ordnet die Journalistenorganisation 36 Länder der schlechtesten Kategorie zu, so viele wie seit zehn Jahren nicht.

Wie in der Vergangenheit machen die skandinavischen Länder die Spitzenplätze unter sich aus: Zum achten Mal in Folge liegt Norwegen auf Platz 1. Gründe für die gute Platzierung sind unter anderem die große Unabhängigkeit der Medien von der Politik, der gesetzliche Schutz der Informationsfreiheit sowie der traditionelle Pluralismus der norwegischen Medienlandschaft. Ähnlich gut sind die Voraussetzungen für journalistische Berichterstattung in den Nachbarländern Dänemark (2) und Schweden (3). Unter den Top 5 kommen nur die Niederlande (4) – vor Finnland (5)­ – nicht aus Europas hohem Norden: In dem Land wird die Pressefreiheit traditionell gut durch Gesetze, Staat und Behörden geschützt. Deutschland steht auf Platz 10. Das ist ein Aufstieg gegenüber 2023 (21). Betrachtet man die Gesamtpunktzahl, hat sich die Situation in Deutschland aber nur geringfügig verbessert und auch nur in der Kategorie Sicherheit. Der Sprung auf Ranglistenplatz 10 ist zudem auch der Tatsache geschuldet, dass sich andere Länder auf der Rangliste verschlechtert haben. 

Am unteren Ende der Tabelle befindet sich Afghanistan (178), das 26 Plätze gefallen ist, gefolgt von Syrien (179) und Eritrea (180).

Das komplette Ranking finden Sie hier: https://rsf.org/en/map-2024-world-press-freedom-index

Quelle: Mosaique FM