Mexikanische und marokkanische Marienkäfer zur Rettung der Kaktusfeigen
Die Rote Schildlaus ist ein stiller Schädling, der zu einer Plage geworden ist und die Kakteen in Tunesien bedroht. Die Ernte von Kaktusfeigen ist in dieser Saison hochgradig gefährdet. Nach Angaben des tunesischen Verbands für Landwirtschaft und Fischerei (UTAP) befinden sich die Hauptherde der Roten Schildlaus derzeit in der Sahelzone sowie in Kairouan, Kasserine und Sidi Bouzid. Jetzt sollen Marienkäfer importiert werden, um die Ernte zu retten.
Erkennbar ist ein Befall von Kaktuspflanzen in Form eines weißen, baumwollähnlichen Flaums auf den Ohren des Feigenkaktus (siehe Titelbild).
Diese Schädlinge sind saugende Insekten und entziehen der Pflanze Nährstoffe, was zu Missbildungen, sowie zum Austrocknen der Pflanze führen. Erkennbar ist ein Befall von Kaktuspflanzen in Form eines weißen, baumwollähnlichen Flaums auf den Ohren des Feigenkaktus. Dies wiederum führt zu Ernteausfällen und enormen Schäden für die Landwirte und die ländliche Bevölkerung. Darüber hinaus stoßen einige Schildläuse Honigtau aus, der Ameisen und einen schwarzen Pilz, den Fumagin, anlockt, was weitere schwere Schäden verursacht.
Schildläuse fühlen sich in warmen, feuchten und beengten Umgebungen wohl. Eine hohe Luftfeuchtigkeit und eine Temperatur über 27°C erhöhen die Eiablage. Tropische Umgebungen, beheizte Gewächshäuser und kältegeschützte Baumschulen fördern ihre Entwicklung. Unter günstigen Bedingungen können fünf neue Generationen pro Jahr das Licht der Welt entdecken. Einige Gebiete in Tunesien sind besonders betroffen, da sie Herde aufweisen, die sich für die Ausbreitung dieses ursprünglich in Südamerika lebenden Insekts eignen.
Siehe auch: Die Rote Kaktusschildlaus bedroht die Kaktusfeigen Tunesiens
Rettung durch Marienkäfer aus Mexiko und Marokko
Angesichts der Unwirksamkeit von Pestiziden und Chemikalien, die auch die Qualität der von den Tunesiern sehr geschätzten Frucht beeinträchtigen können, bietet sich eine biologische Lösung an. Die Behandlung mit Marienkäfern ist nämlich eine Methode zur biologischen Bekämpfung von Schildläusen und anderen Pflanzenschädlingen. Marienkäfer sind natürliche Räuber der Schildläuse und ernähren sich oft von ihnen, was zur Kontrolle ihrer Population beiträgt.
Um Marienkäfer als Bekämpfungsmittel einzusetzen, kann man sie in der Umgebung, in der sich die Schildläuse befinden, ansiedeln. Dies kann geschehen, indem man erwachsene Marienkäfer direkt auf befallenen Pflanzen aussetzt. Alternativ kann man Marienkäferlarven kaufen, die laut Experten oft effektiver sind, da sie einen gefräßigen Appetit auf die Schildläuse haben.
In diesem Sinne wird das Landwirtschaftsministerium Marienkäfer aus Mexiko, aber auch aus Marokko importieren, um seine Feigenkakteen zu retten.
Raubkäfer ernähren sich von Schildläusen
In anderen Teilen der Welt hat der Kampf gegen dieses Insekt seinen Ursprung in der Natur selbst. In Mexiko und Marokko, den am stärksten betroffenen Ländern, greift man auf ein natürliches Heilmittel zurück: den Dreizack-Marienkäfer. Nachdem im letzten Jahr die Einführung von acht Sorten angekündigt wurde, die gegen diese winzigen Schädlinge resistent sind, hat sich im Königreich Chile die Verwendung von räuberischen Marienkäfern aus Mexiko als Alternative bewährt. Dieses Insekt, das sich ausschließlich von Schildläusen ernährt, kann diesen Schädling innerhalb von fünf Jahren ausrotten. In Tunesien wurden bisher solche umweltfreundlichen Lösungen noch nicht eingesetzt.
Titelbild: Schildlausbefall in Akouda
Teile dieses Artikels sind erstmals bei Webdo.tn in französischer Sprache erschienen.