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Tunesien unterzeichnet Open Skies Abkommen mit der EU

Tunesien und die Europäische Union haben am 11. Dezember 2017 in der Kasbah, dem Sitz des Regierungspräsidenten, das Open Skies Abkommen unterzeichnet. Damit öffnet sich Tunesien für weitere Fluggesellschaften, gibt aber auch den tunesischen Fluggesellschaften mehr Rechte auf dem europäischen Markt. Das Abkommen gilt für alle Flughäfen Tunesiens mit der Ausnahme von Tunis.

Doch was ist Open Skies?

Open Skies, auf deutsch Offener Himmel, bezeichnet im weitesten Sinne den freien Zugang aller Linien zu Flughäfen der Mitgliedsländer. Es ist der Grundstein der Liberalisierungs- und Deregulierungsmaßnahmen, die es allen Fluggesellschaften ermöglichen, frei zwischen verschiedenen Flughäfen zu operieren. Damit wird auch die Tür für die sogenannten Billigflieger geöffnet, die Tunesien als weiteres Ziel einplanen könnten.

Ein wichtiger Bestandteil des Abkommens ist die unbegrenzte Kapazität und Frequenz auf allen Linien. Es ermöglicht Fluggesellschaften, Hub-Strategien zu erstellen (Hub-Airport). Darunter versteht man die Möglichkeit, Flughäfen von Mitgliedsländern als Drehkreuze oder Umsteigeflughäfen zu nutzen. Somit könnte die Zahl der möglichen Verbindungen und Strecken erhöht und gestärkt werden.

Zwei Beispiele dazu:

Lufthansa könnte beispielweise für die Flugverbindung Frankfurt-Südafrika eine Zwischenlandung in Enfidha einlegen. Für den Weiterflug nach Südafrika könnte Lufthansa Tickets von Enfidha nach Südafrika verkaufen. Ebenfalls wäre die Teilstrecke Frankfurt-Enfidha einzeln buchbar.

Tunesische Gesellschaften könnten in einem europäischen Land zwischenlanden und ebenfalls für die Teilstrecken innerhalb und außerhalb Tunesiens Tickets verkaufen. Beispielsweise könnte Tunisair eine Verbindung von Tunesien nach Skandinavien mit Zwischenstopp in Deutschland anbieten und Tickets für beide Teilstrecken auch in Europa anbieten. Somit könnten auch nicht so gut ausgelastete Strecken aufgewertet und wirtschaftlicher betrieben werden.

Foto: Unterzeichnung (ilboursa.com)