Weltkulturerbe der UNESCO: Djerba in Welterbeliste aufgenommen
Das Welterbekomitee der UNESCO hat heute, am 18. September 2023, auf seiner 45. Sitzung in Riad, Saudi-Arabien, die Bewerbung von Djerba „Djerba: Kulturlandschaft, Zeugnis einer Besiedlungsweise eines Inselgebiets“ zur Aufnahme in die Welterbeliste genehmigt. Der Regionaldirektor der UNESCO erklärte, dass die Aufnahme „sieben Gebiete der Insel und 24 Denkmäler“ betreffe.
Die Ministerin für kulturelle Angelegenheiten, Hayet Ktat Guermezi, nahm zusammen mit einer tunesischen Delegation an der Sitzung teil. Ein tunesisches Expertenteam hatte den technischen Bericht mit einer Liste von 31 Stätten und Denkmälern erstellt, die sich alle durch ihre außergewöhnliche Architektur und Stadtplanung auszeichnen.
Das Ministerium für kulturelle Angelegenheiten begrüßte diese gute Nachricht und meinte, dass sie „den gemeinsamen Anstrengungen der Behörden und der Zivilgesellschaft“ gerecht werde, die zu dieser Aufnahme geführt hätten. Der Regionaldirektor der UNESCO erklärte, dass die Aufnahme „sieben Gebiete der Insel und 24 Denkmäler“ betreffe.
Es handelt sich um sieben Gebiete auf dem Inselgebiet, davon zwei mit dichter Besiedlung (Hara Sghira und das alte Zentrum von Houmt Souk) und fünf mit vorstädtischer Besiedlung (Temlel, Khazroun, Sedghiène, Guechéine, Mejmej).
Die 24 Denkmäler sind die Moscheen: Sidi Salem, Sidi Smain, Tajdit, Abou Messouer (Al Jamaa El Kebir), Cheikh, Sidi Jmour, Moghzel, Imghar, Guellala, Sidi Yeti, Louta, Essalaouti, El Fguira, Tlakine, Medrajen, El Bessi, Fadhloun, Berdaoui, Welhi, Sidi Zikri, Mthaniya, die jüdische Synagoge La Ghriba und die Kirche Saint Nicolas.
Mit ihren antiken Ruinen, traditionellen Häusern, Moscheen, Kirchen und Synagogen spiegelt die Insel Djerba die religiöse und soziale Vielfalt wider und ist laut Eric Falt von der Unesco Maghreb „ein außergewöhnliches Zeugnis eines einzigartigen Siedlungsmusters und einer bemerkenswerten menschlichen Anpassung über Jahrhunderte hinweg an die Zwänge einer Umwelt, die durch Wasserknappheit und zahlreiche Bedrohungen aus dem Meer geprägt ist“.
Bewerbung geht auf die 1970er Jahre zurück
Nach mehreren Initiativen, die in den 1970er Jahren begonnen hatten, wurde der Antrag auf Aufnahme der Insel Djerba in die Liste des Welterbes Anfang März 2022 schließlich bei der UNESCO angenommen. Die Bewerbung war am 1. Februar 2022 eingereicht worden und wurde nach einer Bewertung durch das Beratungsgremium für Kulturerbe der UNO-Organisation angenommen.
Tunesien hatte 1975 das Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt von 1972 ratifiziert. Das Land verfügt über acht Welterbestätten, darunter sieben Kulturstätten und eine Naturstätte. Der Ichkeul-Nationalpark ist seit 1980 eingetragen. Der Ichkeul-See ist der letzte große Süßwassersee einer Kette, die sich einst entlang Nordafrikas erstreckte. Als Kulturstätten wurden die Medina von Tunis, die Stätte von Karthago und das Amphitheater von EL Jem (1979), die Stätte von Kerkouane (1986), die Medina von Sousse und die Medina von Kairouan (1988) und die Stätte von Dougga (1997) unter Denkmalschutz gestellt.
Quelle(n): UNESCO | Ministerium für kulturelle Angelegenheiten