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Linie 13: Ankündigung der Rückkehr des Zuges nach Tozeur hallt bis nach Italien wider

Die Linie 13, die Métlaoui mit Tozeur im Südwesten Tunesiens verbindet, ist nach einer Unterbrechung von mehr als sieben Jahren bereit, den Betrieb wieder aufzunehmen. Dies gab die tunesische Staatsbahn SNCFT kürzlich bekannt, während lokale zivilgesellschaftliche Organisationen mit Reinigungs- und kleineren Instandhaltungsarbeiten in den historischen Bahnhöfen entlang der Strecke begonnen haben.

Im Rahmen der Wiederherstellung der Verbindung wurden Mitte Juni nach fast achtjähriger Unterbrechung auch die Personenzüge auf der größeren Strecke zwischen Tunis und Tozeur wieder in Betrieb genommen. Diese Wiederaufnahme hat den Bewohnern des Südwestens, die Freiwilligenkampagnen organisiert haben, um die Bahnsteige, Wartebereiche und Bahnanlagen wieder in Ordnung zu bringen, viel Hoffnung gegeben.

Insbesondere in Tozeur wurden Tage der Reinigung und Restaurierung der Außenbeleuchtung des Bahnhofs organisiert. Gleichzeitig forderten Gruppen von Einwohnern in Degache die Wiedereröffnung der Haltestelle in bestimmten Bereichen und strichen die Einrichtungen und Unterstände neu. In Mahassen, in der Delegation von Degache, haben Freiwillige den alten Bahnhof wiederbelebt und seine Integration als Raststätte gefordert.

Das Eisenbahnkulturerbe von Djerid hat für die Bewohner dieser Oase am Rande der Sahara einen hohen Identitätswert. Der Bahnhof von Tozeur, der vom italienischen Architekten Almo Pucciarelli entworfen und 1910 in Betrieb genommen wurde, steht in Tunesien unter Denkmalschutz und stellt ein symbolisches Tor zur Sahara dar.

Aus sozioökonomischer Sicht wird die Rückkehr der Bahn als Impuls für den Tourismus und den innerstaatlichen Verkehr angesehen, mit erwarteten Auswirkungen auf den lokalen Handel und die Mobilität der Einwohner.

Die Wiedereröffnung der Linie 13 bringt Tozeur näher an den Rest des Landes und die wichtigsten Eisenbahnachsen heran, fördert den Zustrom von Reisenden und belebt den Tourismus im Süden Tunesiens. In kultureller Hinsicht hat diese Nachricht dank des berühmten Liedes „I treni di Tozeur” von Franco Battiato, das zusammen mit Alice aufgenommen wurde und mittlerweile zu den italienischen Klassikern zählt, eine besondere Resonanz in Italien. Dieses Lied, das 1984 am Eurovision Song Contest teilnahm und den fünften Platz belegte, ist von den Landschaften von Tozeur und ihrer Bildsprache inspiriert, wie auf der offiziellen Website des Künstlers zu lesen ist.

Die Wiederaufnahme der Zugverbindungen nach Tozeur findet auch beim italienischen Publikum Anklang, für das der Name Tozeur weiterhin eine reale und sentimentale Geografie evoziert, die durch ein Lied, das zu einem Symbol geworden ist, im kollektiven Gedächtnis verankert ist.

Titelbild: Touzrimounir — Travail personnel, CC BY-SA 3.0

Quelle: Kapitalis