Haushalt 2021: Deutsch-Tunesische Industrie- und Handelskammer äußert Besorgnis
Haushalt 2021: Möchte Tunesien im Rennen als attraktiver Investitionsstandort bleiben? fragt die Tunesisch-Deutsche Industrie- und Handelskammer (AHK Tunesien). Nach der Dringlichkeitssitzung ihres Lenkungsausschusses vom 22 Oktober 2020 und den Rückmeldungen von Mitgliedsunternehmen im Exportgeschäft äußerte die AHK Tunesien ihre tiefe Besorgnis über die geplante weitere Erhöhung der Besteuerung von Exportunternehmen im Finanzgesetz 2021.
Ein weiterer starker Anstieg berge insbesondere das Risiko, dass das fortgesetzte Engagement bereits vorhandener deutscher Investoren und derjenigen, die derzeit potenziell an Investitionen in Tunesien interessiert sind, in Frage gestellt werde. Muss man daran erinnern, dass die meisten der in Tunesien ansässigen deutschen Unternehmen Exporteure sind?
„Diese Erhöhung des Körperschaftssteuersatzes auf 18% sei im Finanzgesetz 2021 vorgesehen. Sie stelle eine erneute Erhöhung um 80% dar, zu der noch 10% Quellensteuer hinzukämen. Im gegenwärtigen wirtschaftlichen Kontext werde ein solcher Anstieg den Investoren schwer zu erklären sein“. unterstrich die AHK Tunesien.
Finanzielle Instabilität und Unvorhersehbarkeit
Die Kammer ist in der Tat der Ansicht, dass eine solche fiskalische Instabilität und Unvorhersehbarkeit das Vertrauen ausländischer Investoren wahrscheinlich stark beeinträchtigen werde. Sie dürfte sich auch auf die Attraktivität Tunesiens für direkte Investitionen aus dem Ausland (FDI) auswirken.
Welchen Beitrag leistet dieses Gesetz, um mehr ausländische Direktinvestitionen, insbesondere aus Deutschland, anzuziehen? Welcher reale Beitrag und wer profitiert von dieser Erhöhung? Wer wird den Kürzeren ziehen und zu welchem Preis? Wollen wir deutsche Investitionen in Tunesien erhalten und mehr davon anziehen?
Auch die Tunesisch-Deutsche Industrie- und Handelskammer hat zu ernsthaften Überlegungen über die Vorzüge und möglichen Folgen einer derart raschen Erhöhung der Besteuerung von Exportunternehmen aufgerufen.
Zur Erinnerung: Seit 40 Jahren setzt sich die AHK Tunesien für die Förderung der tunesisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen ein. Sie unterstützt ihre 850 Mitglieder bei ihren internationalen Aktivitäten als privilegierter Gesprächspartner und Vertreter der deutschen Wirtschaft in Tunesien. Unternehmen mit deutscher Beteiligung stellen in Tunesien mehr als 70.000 direkte und zehntausende indirekte Arbeitsplätze zur Verfügung. Der Bestand an deutschen Investitionen übersteigt 1,5 Milliarden Dinar.
Die AHK Tunesien ist Teil des weltweiten Netzes der deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) mit 140 Standorten in 92 Ländern. Auf der Grundlage eines Beschlusses des Deutschen Bundestages werden die AHKs vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) gefördert. Dies geschieht in Abstimmung mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK).
Quelle: AHK