Insolvenz des Reiseveranstalters Thomas Cook (Newsticker)
Die Verhandlungen zur geplanten Rekapitalisierung der Thomas Cook Group plc sind gescheitert. Daher sieht sich die Thomas Cook GmbH gezwungen, auf Notgeschäftsführung umzustellen. Die Durchführung von Reisen mit Abreisedatum 23. und 24. September kann nicht gewährleistet werden. Jeglicher Verkauf von Reisen ist gestoppt. Condor fliegt nach eigenen Angaben vorerst weiter.
Derzeit werden letzte Optionen ausgelotet. Sollten diese scheitern, wird für die Thomas Cook GmbH, Thomas Cook Touristik GmbH und Bucher Reisen & Öger Tours GmbH und möglicherweise auch weiterer Gesellschaften ein Insolvenzantrag gestellt.
Gäste mit Abreisen am 23. und 24. September werden baldmöglichst kontaktiert. Betroffene Gäste werden gebeten davon abzusehen, selbst in den CallCentern anzurufen.
Ticker
23.09.2019: 13.00 Uhr: Die deutsche Ferienfluggesellschaft Condor könnte bereits am heutigen Montag zur Einstellung des Flugbetriebs gezwungen sein, wenn der bei der deutschen Bundesregierung eingereichte Antrag für einen Notkredit in Höhe von rund 200 Millionen Euro nicht noch heute genehmigt wird.
23.09.2019, 12.45 Uhr: Aus Tunesien werden rund 4.500 britische Touristen, die sich derzeit in Tunesien befinden, nach England zurückgeflogen. Die Rückführung erfolgt durch von der britischen Regierung beauftragten Fluggesellschaften, zumeist Monarch. Dem tunesischen Tourismusministerium wurde mitgeteilt, dass ein britischer Entschädigungsfonds die ausstehenden Rechnungsbeträge der Hotels innerhalb von 40 Tagen nach Fälligkeit der Rechnungen decken wird.
23.09.2019, 12 Uhr: Aldiana Clubs sind von der Insolvenz von Thomas Cook nicht betroffen, da der insolvente Veranstalter mit 42% Anteil nur Minderheitsgesellschafter der Aldiana GmbH ist; die Mehrheit von 58% wird von der Schweizer Immobiliengesellschaft LMEY Investments AG gehalten, die auch die Finanzierung des Unternehmens sicherstellt.
23.09.2019, 11.30 Uhr: Die Forderungen der betroffenen tunesischen Parteien gegenüber Thomas Cook liegen bei geschätzten 200 Millionen Dinar (70 Millionen Euro). Hierbei handelt es sich um in Rechnung gestellte, aber noch nicht gezahlte Gelder. Der tunesische Tourismusminister René Trabelsi sagte, dass es eine Versicherung des Reiseunternehmens gäbe, bei denen tunesische Hoteliers die ausstehenden Zahlungen geltend machen können. Allerdings könnten diese Schritte ein Jahr oder länger dauern, bis Mittel freigegeben werden, die für die Zahlung von Lieferanten reserviert sind.
Das Ministerium schätzte die Zahl der britischen Reisenden durch diese Operator in Tunesien auf 100.000 Touristen für die Sommersaison 2019. Rene Trabelsi fordert alle betroffenen tunesischen Hoteliers auf, ruhig zu bleiben und die Kontinuität der Dienstleistungen für Touristen zu gewährleisten, die nichts mit den finanziellen Schwierigkeiten von Thomas Cook zu tun haben.
23.09.2019, 10.10 Uhr: Condor darf aus rechtlichen Gründen Urlauber, die mit Thomas-Cook-Veranstaltern gebucht haben, nicht mehr an ihr Reiseziel bringen. Der weitere Flugbetrieb wird aufrecht erhalten. Ein staatlich verbürgter Überbrückungskredit wurde beantragt, der derzeit von der Bundesregierung geprüft wird.
23.09.2019, 10 Uhr: Nach ersten Schätzungen hat Thomas Cook derzeit in Tunesien Außenstände von rund 60 Mio Euro (ungefähr 188 Mio Dinar)
Buchungen der folgenden Veranstalter sind von den Insolvenzanträgen nicht betroffen.
Kunden der unten aufgeführten Veranstalter werden gebeten, sich bei Fragen, die ihre Reise betreffen, direkt an den jeweiligen Veranstalter zu wenden.
- Dertouristik Gruppe (Dertour/Meiers/ITS/JAHN)
- FTI-Gruppe (5vor Flug/BigXTRA/FTI)
- Schauinsland Reisen
- TUI-Gruppe
- LMX Reisen
- VTOURS
- AMEROPA
- Alltours (inkl Byebye)
- ETI Reisen
- LTUR
- TROPO
- OLIMAR
- HLX