Wiederbelebung des Projekts „Transmaghrebinische Eisenbahn von Casablanca nach Tunis
Das lange geplante, aber wegen den Streitigkeiten zwischen Marokko und Algerien ruhenden Projekt einer transmaghrebischen Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnlinie, die Algerien, Marokko und Tunesien verbindet, wird laut dem Generalsekretariat der in Rabat ansässigen Arabischen Maghreb-Union UMA unter der Präsidentschaft von Taieb Baccouche aus Tunesien wiederbelebt.
„Das Generalsekretariat der Arabischen Maghreb-Union hat von der Afrikanischen Entwicklungsbank einen Zuschuss zur Finanzierung der Kosten für die Vorbereitungsarbeiten für das Projekt zur Sanierung und Modernisierung der Eisenbahnlinie erhalten. Zudem wurde am 29. Januar 2019 eine bis zum 15. Februar 2019 befristete Ausschreibung zur Einstellung eines unabhängigen Beraters gestartet, der das Marketing und die Öffentlichkeitsarbeit der Projektstudie übernehmen soll. Ein Teil des Zuschusses soll auch für einen Runden Tisch verwendet werden, der für den 28. März 2019 geplant ist.
In einem ersten Schritt sollen eine 363 Kilometer lange Eisenbahnstrecke zwischen Marokko und Algerien sowie eine weitere 503 Kilometer lange Strecke zwischen Algerien und Tunesien saniert und modernisiert werden. Die weiteren Planungen sehen vor, dass diese beiden Teilstrecken dann miteinander verbunden werden. um die drei Länder miteinander zu verknüpfen. Im Endausbau hätte die transmaghrebinische Eisenbahnstrecke eine Gesamtlänge von 2.350 Kilometern.
Die Schätzungen der Kosten des Projektes liegen derzeit bei 3,8 Milliarden US-Dollar (etwa 3,3 Mrd. Euro).
Schon seit den 1990er Jahren bestehen die Ideen einer transmaghrebinischen Autobahn von Mauretanien über Marokko, Algerien, Tunesien und Libyen bis hin nach Ägypten sowie einer Eisenbahnstrecke zwischen Marokko über Algerien bis nach Tunesien. Der Ausbau der Transmaghreb-Autobahn schreitet, wenn auch langsam, voran. Die West-Ost-Verbindung innerhalb Algeriens ist fast fertig und der Anschluss an das tunesische Autobahnnetz soll im Jahr 2020 erfolgen, wo derzeit die letzte Teilstrecke zur algerischen Grenze gebaut wird. Im libyschen Abschnitt wurde ebenfalls an der transmaghrebinischen Autobahn gebaut und zwar durch Italien als Kriegsreparation. Allerdings wurden große Teile der Autobahn im Bürgerkrieg ab 2011 wieder zerstört.
Die Idee der Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnlinie dümpelte lange vor sich hin, bevor im Jahre 2015 das Projekt wieder aufgegriffen wurde und jetzt im Jahr 2019 konkretisiert wird.
Quelle & Bild (Symbolbild): Arabische Maghreb-Union