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Finanzen

In Zahlen: Wer sind die wichtigsten Geberländer für Tunesien und in welchem Umfang? 

Im Jahr 2023 hat Tunesien laut den konsolidierten Daten der Weltbank, die über Trading Economics veröffentlicht wurden, 1,23 Milliarden US-Dollar an öffentlicher Entwicklungshilfe (APD) erhalten. Damit gehört das Land zu den Hauptempfängern internationaler Hilfe in der Region Nordafrika und Naher Osten, in einem wirtschaftlichen Kontext, der von anhaltenden Haushaltszwängen geprägt ist. Doch wer sind die wichtigsten Geberländer für Tunesien?

Diese Entwicklung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) angibt, dass die weltweite internationale Hilfe im Jahr 2024 real um 7,1% zurückgegangen ist und damit den ersten Rückgang seit fünf Jahren verzeichnet, was auf die zunehmenden Haushaltszwänge in den Geberländern zurückzuführen ist.

Europäische Union: größter Geldgeber in der jüngsten Vergangenheit
Tatsächlich ist die Europäische Union im Zeitraum 2022–2024 der wichtigste Geldgeber Tunesiens. Im Jahr 2022 zahlte die Europäische Kommission im Rahmen des Makrofinanzhilfeprogramms (MFA) 300 Millionen Euro aus, um die makroökonomische Stabilität und die öffentlichen Finanzen Tunesiens zu unterstützen.

Im Jahr 2024 mobilisierte die Initiative „Team Europe“ 270,9 Millionen Euro zugunsten Tunesiens. Dieser Betrag umfasst 170 Millionen Euro von der Europäischen Investitionsbank (EIB), 80 Millionen Euro von der französischen Entwicklungsagentur (AFD) und 10,5 Millionen Euro von der deutschen KfW-Bank, die hauptsächlich zur Unterstützung des Unternehmertums und von Investitionen bestimmt sind.

Frankreich und Deutschland: strukturierende bilaterale Partner
Frankreich hält über die Agence française de développement ein jährliches Finanzengagement in Höhe von schätzungsweise 200 bis 250 Millionen Euro aufrecht. Ergänzend dazu wurden Finanzierungsvereinbarungen in Höhe von 54 Millionen Euro für Projekte in den Bereichen Wasser, Beschäftigung und berufliche Bildung angekündigt.

Deutschland gehörte 2022 mit einer Gesamtunterstützung von 405 Millionen Euro, davon 105 Millionen Euro in Form von Schenkungen, zu den wichtigsten bilateralen Gebern, wie aus Daten von Reuters hervorgeht. Die deutschen Finanzmittel fließen hauptsächlich in die Bereiche Energie, Wasser und nachhaltige Entwicklung.

USA und Weltbank: gezielte Finanzierungen
Die Vereinigten Staaten haben über USAID und Bundesprogramme im Jahr 2023 170 Millionen Dollar für Tunesien bereitgestellt, die sich auf wirtschaftliche Entwicklung, Regierungsführung und Sicherheit konzentrieren.

Die Weltbank hat ihrerseits eine Finanzierung in Höhe von 125 Millionen Dollar für den Gesundheitssektor bewilligt, darunter 17 Millionen Dollar in Form von Zuschüssen, um das tunesische Gesundheitssystem zu stärken. Parallel dazu hat die Weltbank laut ihren offiziellen Finanzdatenbanken auch 400 Millionen Dollar für die Finanzierung des Bildungssektors bereitgestellt.

Die Daten der Weltbank und der OECD bestätigen, dass die öffentliche Entwicklungshilfe, die Tunesien zwischen 2022 und 2024 erhielt, weiterhin stark auf eine begrenzte Anzahl von Partnern konzentriert ist, vor allem die Europäische Union, Frankreich, Deutschland, die Vereinigten Staaten und die Weltbank, die den größten Teil der APD-Zuflüsse in das Land ausmachen.

Quelle: La Presse