11. Juli 2025
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Tunesien verzeichnet Ende Juni 2025 ein Handelsdefizit von 23,5 Prozent

Tunesien verzeichnete im ersten Halbjahr 2025 ein Handelsdefizit von 9.900,5 Millionen Dinar (Mio DT) gegenüber 8.017,4 Mio DT im gleichen Zeitraum 2024, wie aus den am Donnerstag, 10. Juli 2025, veröffentlichten aktuellen Handelsdaten hervorgeht. Dieses steigende Defizit ist auf einen leichten Rückgang der Exporte (-0,6%) auf 31.773,7 Mio DT zurückzuführen, während die Importe (+4,3%) deutlich stärker auf 41.674,2 Mio DT gestiegen sind.

Diese Entwicklung führte zu einer Verschlechterung der Deckungsquote, die von 79,9 % im Jahr 2024 auf 76,2 % im Jahr 2025 sank.

Gegensätzliche Entwicklungen bei den Exporten
Während die Gesamtexporte einen leichten Rückgang verzeichneten, konnten mehrere Sektoren dennoch deutliche Zuwächse verbuchen. Der Sektor Bergbau, Phosphate und Derivate legte um +11,2% zu, der Maschinenbau und die Elektroindustrie um +6,2% und der Textil-, Bekleidungs- und Ledersektor um +0,4%.

Andere strategische Sektoren verzeichneten hingegen erhebliche Rückgänge. Die Exporte des Energiesektors gingen aufgrund eines Einbruchs der Verkäufe von Raffinerieprodukten um 36,3% zurück (245,6 Mio. Tonnen gegenüber 950,4 Mio. Tonnen im Jahr 2024). Der Agrar- und Lebensmittelsektor verzeichnete ebenfalls einen Rückgang um 19,1%, was hauptsächlich auf den Rückgang der Verkäufe von Olivenöl zurückzuführen ist (2.346,6 Mio. Tonnen gegenüber 3.406 Mio. Tonnen).

Anstieg der Importe von Produktionsgütern
Auf der Importseite wurde der Anstieg hauptsächlich durch Investitionsgüter (+17,6%), Rohstoffe und Halbfertigprodukte (+6,2%) sowie Konsumgüter (+11,6%) getragen. Im Gegensatz dazu gingen die Energieprodukte um -16,3% zurück, ebenso wie die Lebensmittelprodukte (-2%), was den Gesamtanstieg teilweise abschwächte.

Uneinheitliche regionale Dynamik
Der Handel mit der Europäischen Union, dem wichtigsten Handelspartner Tunesiens, machte 70,3 % der Exporte und 44 % der Importe aus.

Bei den Exporten blieben die Verkäufe in die EU nahezu stabil (22.348,9 Mio DT im Jahr 2025 gegenüber 22.332,6 Mio DT im Jahr 2024). Allerdings gab es Unterschiede: Anstieg nach Deutschland (+15,2%), Frankreich (+4,8%) und den Niederlanden (+12,4%), aber Rückgang nach Italien (-7,1%) und Spanien (-31,9%).

Die Exporte in arabische Länder sind deutlich gestiegen, insbesondere nach Libyen (+18,7%), Marokko (+40,9%), Algerien (+27,8%) und Ägypten (+44,7%), was eine Diversifizierung der Außenmärkte verdeutlicht.

Bei den Importen stieg der Handel mit der EU auf 18.354 Mio DT. Die deutlichsten Zuwächse verzeichneten Frankreich (+13,4%), Italien (+1,4%) und Deutschland (+10,6%).

Dagegen gingen die Importe aus Griechenland und Belgien um 28,5% bzw. 4,1% zurück.

Außerhalb der EU sind die Importe aus China (+37,7%) und der Türkei (+15,4%) stark gestiegen, während diejenigen aus Russland (-20,1%) und Indien (-16,5%) zurückgegangen sind.

Quelle: Managers

Titelbild: Symbolfoto (Hafen Radés)