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Transmaghreb-Autobahn A1 in Algerien ist fertiggestellt

Algerien hat die Fertigstellung des Teils der Transmaghreb-Autobahn auf algerischem Boden von seiner Westgrenze zu Marokko bis zur Ostgrenze zu Tunesien mit einer Gesamtlänge von 1.216 km bekannt gegeben. Der letzte Teil dieser Autobahn verbindet die Stadt Daraan – im äußersten Osten des Landes gelegen – mit der tunesischen Grenze über eine Entfernung von 84 km.

Premierminister Ayman Benabderrahmane sagte bei der Einweihung des letzten Teils der Autobahn am Samstag, dass Algerien nun das längste Straßennetz auf kontinentaler Ebene nach internationalen Standards mit einer Länge von 141.000 km besitzt, wovon 9.000 km Autobahnen sind. Er fügte hinzu, dass die Autobahn eine Arterie für Wirtschaft und Entwicklung sei. Dabei betonte er die Notwendigkeit, Vorstudien für alle künftigen Straßenprojekte durchzuführen und dabei die Fristen für die Fertigstellung als Grundlage für den Erfolg der neu geplanten Projekte einzuhalten.

Die 1.216 km lange, dreispurige Autobahn verläuft im Abstand von meist 40 bis 70 km parallel zur Küste des Mittelmeers, nur bei Algier erreicht sie die Vororte an der Küste. Sie beginnt an der tunesischen Grenze bei El Kala in der Provinz El Tarf, führt an den Städten Annaba, Skikda, Constantine, Sétif, Algier, Chlef, Oran und Tlemcen vorbei und endet an der marokkanischen Grenze bei Maghnia in der Provinz Tlemcen.

Transmaghreb-Autobahn A1 in Algerien ist fertiggestellt - Bild: Von Der ursprünglich hochladende Benutzer war Sandervalya in der Wikipedia auf Französisch - Übertragen aus fr.wikipedia nach Commons. Création personnelle de Sandervalya)., CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3405520
Transmaghreb-Autobahn A1 in Algerien ist fertiggestellt – Bild: Création personnelle de Sandervalya)., CC BY-SA 2.5

Algerien hatte um den Jahrtausendwechsel mit dem Bau der Straße begonnen, die als „Jahrhundertprojekt“ bezeichnet wurde und deren Gesamtkosten mehr als 13 Milliarden US-Dollar betrugen. Wesentliche Teile wurden zwischen 2007 und 2015 erbaut; zwei kurze Teilstücke bei Algier wurden schon 1990 und 2003 ausgeführt. Der westliche Abschnitt zwischen Algier und der Grenze zu Marokko wurde von CITIC-CRCC, einem chinesischen Konsortium, erstellt. Mit dem östlichen Abschnitt wurde die japanische Gruppe COJAAL beauftragt. Lediglich die letzten 84 km in der Provinz El Tarf zwischen Dréan und der tunesischen Grenze fehlten aufgrund technischer und organisatorischer Probleme der COOJAAL noch zur kompletten Fertigstellung.

Der Bau der Autobahn sollte eigentlich schon 2012 abgeschlossen sein. Sie verzögerte sich jedoch aufgrund von technischen und administrativen Problemen. Und zu dieser Zeit war ein Korruptionsfall aufgeflogen, der als „Jahrhundertskandal“ bekannt wurde. So endeten die Prozesse 2015 mit Gefängnisstrafen und Geldbußen gegen die an der Korruption beteiligten Personen. Das „Jahrhundertprojekt“ ermöglicht eine Steigerung des Handelsvolumens mit Tunesien und sorgt zudem für einen reibungslosen Personenverkehr zwischen den beiden Ländern.

Die Straße ist Teil eines von der Union der Arabischen Maghreb-Staaten ausgearbeiteten Schemas zur wirtschaftlichen und handelspolitischen Integration, das Marokko, Algerien und Tunesien auf dem Landweg miteinander verbinden sollte. Doch Streitigkeiten zwischen Algerien und Marokko und die Schließung der Landgrenzen zwischen den beiden Ländern seit 1994 verhinderten die Fertigstellung des Projekts dieser Autobahn.

Die Arbeiten am Abschnitt bis zur tunesischen Grenze (Melloula bis Tabarka) befinden sich in einem fortgeschrittenen Stadium (95% Fortschritt).

Bild: Création personnelle de Sandervalya)., CC BY-SA 2.5

Titelbild: Ausschnitt des Bildes von I, Rexparry sydney, CC BY-SA 3.0

Quelle: Economiste Maghrebin