Lebensmittelsicherheit: Erstes Treffen des Lenkungsausschusses in Tunesien
Im Rahmen des gemeinsamen Projekts „Stärkung der Lebensmittelsicherheit und des gesundheitlichen Verbraucherschutzes in Tunesien“ des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), reist Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des BfR, zum ersten Treffen des Lenkungsausschusses nach Tunesien. Unter Leitung des tunesischen Gesundheitsministers Dr. Ali Mrabet soll eine erste Bilanz über den Fortschritt des Projekts gezogen werden.
Die tunesische Seite wird durch hochrangige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tunesischer Ministerien und nachgeordneter Behörden, die die Lebensmittelsicherheit in Tunesien verantworten, vertreten. Auf deutscher Seite sind neben den Präsidenten von BfR und BVL, Vertreterinnen und Vertreter des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und der deutschen Botschaften in Tunis und Rabat eingeladen. „Tunesien hat sich mit der Neustrukturierung der Behördenlandschaft im Bereich der Lebensmittelsicherheit eine große Aufgabe gesetzt“, sagt Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Das BfR und das BVL unterstützen mit ihrer Expertise diese wichtige Reform, damit Lebensmittel in Tunesien sicherer werden“
Durch das Projekt sollen die staatlichen Strukturen für Lebensmittelsicherheit und gesundheitlichen Verbraucherschutz in Tunesien unter anderem durch Schulungen von Personal, Politik- und Organisationsberatung, Train-the-Trainer-Programme und Führungskräftefortbildungen gestärkt werden.
Bereits im Juli dieses Jahres ist die Hälfte des Projektzeitraums erreicht. Das Treffen dient dazu, ein erstes Resümee zu ziehen sowie aktuelle Vorschläge für zukünftige Projektaktivitäten zu diskutieren und zu vereinbaren.
Bislang wurden bereits zahlreiche Workshops, beispielsweise zur Einführung in die Risikoanalyse oder zur Simulation eines Krisengeschehens im Sektor Lebensmittelsicherheit durchgeführt. Eine Vielzahl tunesischer Fach- und Führungskräfte nahm zudem an der BfR-Summer Academy oder dem ITS Food des BVL teil. Die Zusammenarbeit auf der Leitungs- und Arbeitsebene wurde unter anderem durch den Besuch einer tunesischen Delegation am BfR und BVL im Mai 2022 gestärkt.
Insgesamt 5 Millionen Euro stellt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) über 5 Jahre hierfür bereit. Das BMEL unterstützt durch seine beiden Behörden mit der notwendigen fachlichen Expertise.
Es ist das erste Projekt, das auf der „Vereinbarung über die Einbindung von Einrichtungen des BMEL-Geschäftsbereichs in Vorhaben der Entwicklungszusammenarbeit“ basiert. Die Vereinbarung hat den Zweck, Fachkompetenzen von Einrichtungen des BMEL-Geschäftsbereichs gezielt in die Entwicklungszusammenarbeit des BMZ einzubinden. Damit fügt sich das Projekt in das Afrikakonzept des BMEL ein, das die Stärkung der Lebensmittelsicherheit für die Teilhabe Afrikas am regionalen und internationalen Handel als ein Ziel definiert.
Info BfR: Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.
Info BVL: Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) ist eine selbständige Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Das BVL trägt mit vielfältigen Maßnahmen zur Lebensmittelsicherheit bei. Es spricht Zulassungen aus und koordiniert gemeinsam mit den Bundesländern Überwachungsprogramme. Im Rahmen des europäischen Schnellwarnsystems sorgt das BVL für den Informationsfluss zwischen der EU und den Bundesländern.
Titelbild: Symbolfoto
Quelle: Pressemitteilung BfR via IDW