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Schnellbahn Tunis: „Linie E“-Nutzer begeistert – 8 Siedlungen warten auf Linie D

Seit die Linie E des RFR vor mehr als drei Wochen in Betrieb gegangen ist, hört man von den Fahrgästen nur lobende Worte. Und das aus gutem Grund! Man muss sich nur die zahlreichen Kommentare in den sozialen Netzwerken anschauen, um sich davon zu überzeugen. Dies zeigt, dass dieses neue Verkehrsmittel die Erwartungen übererfüllt und in der aktuellen Situation am besten geeignet ist. Die Augen richten sich nun auf das andere Projekt, die Linie D, das seit mehreren Jahren in der Stadt Bardo blockiert ist. Offiziellen Quellen zufolge befinden sich die Arbeiten in einem sehr fortgeschrittenen Stadium.

Das Ende eines Leidensweges
Die Bewohner des Gebiets, das von dieser neuen Linie E bedient wird, sind mehr als zufrieden. Sie geben dies klar zu und sagen es laut. Es ist ein echtes Geschenk, das sie nach langem Warten erhalten haben. Die täglichen Qualen, die sie auf ihren Reisen erleiden mussten, gehören für sie nun der Vergangenheit an. Sie müssen sich nicht mehr mit Busverspätungen, Staus und bis zu einer Stunde langen Fahrten nach Tunis herumschlagen. Heute brauchen sie nur noch 15 Minuten, um in die Hauptstadt zu gelangen. Von der Pünktlichkeit, der Qualität der Dienstleistungen und der Frequenz ganz zu schweigen. Alles scheint perfekt zu sein und die Nutzer haben nur einen Wunsch: Hoffentlich sorgen alle dafür, dass dieses Juwel erhalten bleibt!

Diese Zufriedenheit ist nicht zu unterschätzen. In statistischer Hinsicht lässt sie sich wie folgt beschreiben. Eine einzige Fahrt dieser Linie entspricht der Ladung von 50 Bussen oder 1.200 PKWs. So können pro Fahrt mehr als 2.000 Passagiere befördert werden, und das zu einem Tarif, der von der Mehrheit der Kunden als sehr moderat empfunden wird (700 Millimes). Die Bewohner dieser Gegend im Nordwesten der Hauptstadt hoffen, dass die Linie so schnell wie möglich bis nach Essijoumi verlängert wird. Dies bedeutet eine zusätzliche Strecke von fast 4 km, die zu den derzeit 9 km hinzukommt.

 

Plan des neuen Schnellbahnnetzes und des alten Metronetzes

Linie D als Geisel
Die Augen richten sich nun auf das andere Projekt, das seit mehreren Jahren in der Stadt Bardo ins Stocken geraten ist. Offiziellen Quellen zufolge befinden sich die Arbeiten in einem sehr fortgeschrittenen Stadium. Ihr Fortschritt wird auf 85% geschätzt. Was muss getan werden, um die verbleibenden 15% zu realisieren? Den Bewohnern, die von den Leistungen der Linie D profitieren sollen, läuft übrigens bereits das Wasser im Mund zusammen, nachdem sie die beeindruckende Verbesserung der Transportqualität mit der Einführung der Linie E mit eigenen Augen gesehen haben. Daher warten sie ungeduldig darauf, dass die Behörden ihre Verantwortung übernehmen, um ihren Willen mit der Kraft des Gesetzes durchzusetzen. Hunderttausende von Bürgern sehnen sich nach einem neuen Verkehrsmittel, das bereits in ihrer Reichweite liegt. Angesichts des Qualitätssprungs, der mit der Inbetriebnahme der Linie E zu verzeichnen war, gibt es keinen Grund mehr für die Gegner der Linie D, ihre Blockade aufrechtzuerhalten und ihre Verbissenheit gegen dieses gemeinnützige Projekt fortzusetzen. Mit welcher Logik erlauben sie sich, einem großen Teil der Agglomeration dieses Vorortes der Hauptstadt das Recht auf einen würdigen Transport vorzuenthalten?

Die Stadtverwaltung von Bardo muss ihre Machenschaften einstellen
Der größte Skandal sind jedoch zweifellos die Bremsen, die die Stadtverwaltung von Bardo seit 2019 angeblich in allgemeiner Gleichgültigkeit anzieht. Die Verantwortlichen der Stadt scheinen dem RFR die Durchfahrt in der Gegend zu verbieten. Angeblich habe die Stadt sich sogar erlaubt, das Material der Baustelle zu beschlagnahmen, um sicherzustellen, dass das Projekt kein Jota weiterkommt. Das ist ihre Vorstellung von Demokratie: Sie treten die Rechte von Hunderttausenden von Benutzern des öffentlichen Verkehrs mit Füßen, obwohl Demokratie doch gerade darin bestehen sollte, dass die Wünsche der Mehrheit Vorrang haben.
Das einzige Argument, das sie gegen den RFR vorbrachten: Die Streckenführung werde die Stadt in zwei Teile spalten. Wir von hier aus gesehen, als Beobachter und Bürger, wollen nicht wissen, wer was tut und wer ein Interesse daran hat, alles zu blockieren. Was wir wollen, ist, dass dieses Projekt, das so viele Millionen verbrannt hat, endlich funktioniert. Und das ist durchaus möglich.

Acht Siedlungen in der Warteschleife
Aktuell würden acht Siedlungen mit hoher Bevölkerungsdichte von dieser Linie bedient, wenn sie aus den Händen derjenigen befreit wird, die ihr Veto gegen die Durchfahrt der RFR durch die Stadt Bardo eingelegt haben. Bei den Siedlungen handelt es sich um Mellassine, Erraoudha, Bardo, Bortal, Manouba, Les Orangers und Gobaâ, zu denen noch Mnihla hinzukommen wird, sobald die geplante Erweiterung abgeschlossen ist. Denn durch die Verzögerung des Programms wird das Leiden hunderttausender Vorstädter im Nordwesten der Hauptstadt nur noch weiter verlängert.

Bildergalerie zum Bau und der Planung des Schnellbahnnetzwerkes RFR im Großraum Tunis

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Quelle: Mit Material von La Presse