Ungeimpften Personen wird der Zugang zu Bildungseinrichtungen verwehrt
Ungeimpften Personen, einschließlich Lehrern und Schülern über 15 Jahren, wird der Zugang zu Bildungseinrichtungen verwehrt, wie Bildungsminister Fathi Sellaouti am Montag, den 20. Dezember 2021, in einer Erklärung gegenüber Jawhara FM ankündigte. Diese Entscheidung gelte mit dem Wiederbeginn des Unterrichts nach den Winterferien.
Diese Entscheidung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Impfung der 12- bis 17-Jährigen in der vergangenen Woche begonnen hat. Wenn man die drei bis fünf Wochen zwischen den beiden Dosen, die für eine vollständige Impfung erforderlich sind, mit einrechnet, würden viele Schüler nicht zur Schule gehen können. Die Fristen zwischen der ersten und der zweiten Dosis hängen von der Art des Impfstoffs ab, der injiziert wird, wobei nur Pfizer für Personen unter 30 Jahren zugelassen ist. Für die Impfung von Minderjährigen ist außerdem die Zustimmung der Eltern erforderlich.
Fathi Sellaouti fügte hinzu, dass seine Entscheidung nach den Schulferien in Kraft treten werde. Er erinnerte daran, dass die Ausbreitung des Coronavirus seit Beginn des Schuljahres zur Schließung von etwa zwanzig Klassenzimmern und zehn Schulen geführt habe. Auch die Lehrkräfte müssten sich impfen lassen, selbst die, die sich dagegen sträuben. Andernfalls wird ihnen die Möglichkeit genommen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Mit dieser Entscheidung folgte das Bildungsministerium der Entscheidung des Präsidenten der Republik, Kais Saïed. Dieser hatte am 22. Oktober per Präsidialdekret angekündigt, dass ab dem 22. Dezember für den Zugang zu verschiedenen öffentlichen Räumen, insbesondere Schulen und Universitäten, ein Impfpass vorgelegt werden müsse.
Um die Bürger zu zwingen, sich impfen zu lassen, wies das Staatsoberhaupt in seinem Dekret darauf hin, dass nach dem 22. Dezember alle Ungeimpften, sowie Personen, die ihre Impfungen noch nicht abgeschlossen haben, nicht nur Reisebeschränkungen unterliegen, sondern auch nicht mehr zu ihrem Arbeitsplatz gehen dürfen und somit ohne Lohn bleiben, bis sie vollständig geimpft sind. Diese Impfpflicht durch die Hintertür hat Teile der tunesischen Bevölkerung erzürnt. Mehrere Personen äußerten ihren Widerstand und betrachten die Maßnahme als einen Angriff auf die persönlichen Freiheiten. Am 15. Dezember hatte die tunesische Anti-Impf-Bewegung beim Verwaltungsgericht eine Klage gegen die Einführung des Impfpasses eingereicht.
Seit dem Start der Impfkampagne in Tunesien im März 2021 haben insgesamt 5.495.388 Bürger ihr Impfprogramm abgeschlossen.
Quelle: Business News