SOS Kinderdörfern in Tunesien droht 2020 die Schließung
Den vier SOS-Kinderdörfern in Gammarth, Akouda (bei Sousse), Siliana und Mahres (Sfax) droht die Schließung nach der Entscheidung des Internationalen Verbandes der SOS-Kinderdörfer, den tunesischen Dörfern die finanzielle Unterstützung zu entziehen.
Die Dörfer in Tunesien bieten Unterkunft für 400 Kinder ohne Familie und Unterstützung für 1.000 andere Kinder, die in Gastfamilien aufwachsen. Die Dörfer müssen sich nun der Zukunft stellen und versuchen, eigene finanzielle Quellen für das Überleben zu entwickeln.
Tatsächlich benötigen diese Dörfer jährliche Budgets von rund 5 Mio. Dinar, die erforderlich seien, um die Kinder vor einer dunklen und ungewissen Zukunft zu bewahren, betonte die Leitung des SOS-Dorfes Mahrès (Sfax) bei einer Pressekonferenz am Sonntag, den 19. Mai 2019 während des Besuches einer Delegation lokaler Medienvertreter.
Die Präsidentin des Verbandes der SOS-Kinderdörfer in Tunesien, Amel Ben Said Kmicha, nannte die Situation sehr kritisch, insbesondere aufgrund des Fehlens staatlicher Unterstützung, die nur 1% der Bedürfnisse dieser Dörfer decken würde. In dieser Situation seien der Staat, Förderer und die Zivilgesellschaft gefordert einzugreifen, um die notwendige finanzielle Unterstützung für diese Dörfer bereitzustellen, damit sie ihre Mission fortsetzen können.
Kmicha bedauerte die Schließung von zwei Einheiten innerhalb des Dorfes SOS Mahrès, von drei Einheiten im Dorf SOS Gammarth und sechs Einheiten im Dorf SOS Siliana, die die Hälfte der Gesamtkapazität dieser Zentren ausmachen, und bedauerte das Schweigen der Regierungspräsidentschaft und der zuständigen Ministerien (Ministerium für Frauen, Ministerium für Soziales und Finanzministerium) in dieser Situation. Achref Saidi, Direktor des SOS-Mahres-Dorfes, sprach über die Möglichkeit, den SOS-Dörfern die Steuerbefreiung zu gewähren, die auch kulturellen und sozialen Vereinen zu Gute komme, was die Ressourcen der Kinderdörfer stärken würde.
Eine Kampagne mit dem Titel „Ramadan Walk for the Good Cause“ wurde im sozialen Netzwerk von Facebook gestartet, um Spenden zu sammeln. Das Ziel sei es, die Summe von 100.000 Dinar zu erreichen, um ein Fußballfeld für die Kinder des SOS-Dorfes Mahres einzurichten, fügte er hinzu.