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Giftige Tierarten, die in Tunesien leben

In Tunesien kommen auch einige Tierarten vor, die man, sollte man ihnen überhaupt einmal begegnen, meiden bzw. vorsichtig mit ihnen umgehen sollte. Die am häufigsten auftretenden Tierarten haben wir Ihnen in diesem Artikel zusammengestellt. Im Landesinneren, den Wüstengebieten und auch in Trockenflüssen (Wadis, Oueds) besteht die Gefahr von Schlangenbissen und Skorpionstichen, die je nach Tiergattung lebensbedrohlich sein können. Bei Outdooraktivitäten sollten auf jeden Fall festes Schuhwerk und lange Hosen getragen werden, auch wenn es bei hohen Temperaturen als lästig erscheint.

In den meisten Fällen meiden Schlangen und Skorpione den Menschen und suchen das Weite, werden Sie jedoch in ihrer Ruhe gestört, zum Beispiel durch das Wenden von Steinen oder dem Herumstochern mit Stöcken in Erdlöchern, kann es zu Angriffen der Tiere kommen. Auch sollten Sie die Finger von jeder Art von Hundertfüßern (Tausendfüßern) lassen, diese sind teilweise hochgiftig und auch angriffslustig.

Spinnentiere (Skorpione, Spinnen)

Sahara-Skorpion oder Nordafrikanischer Dickschwanzskorpion (hochgiftig)

Giftige Tierarten in Tunesien: Androctonus australis - Sahara-Skorpion oder Nordafrikanischer Dickschwanzskorpion
Giftige Tierarten in Tunesien: Androctonus australis – Sahara-Skorpion oder Nordafrikanischer Dickschwanzskorpion – Bild: Kmo5ap, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16508156

Androctonus australis, auch Sahara-Skorpion oder Nordafrikanischer Dickschwanzskorpion genannt, ist einer der giftigsten Vertreter seiner Familie. Er wird als stark giftig eingestuft. Der Sahara-Skorpion ist gelb gefärbt. Seine zwei letzten Segmente und sein Telson sind dunkelbraun bis schwärzlich gefärbt. Seine Chelas sind zum Teil ein bisschen bräunlich gefärbt. Das Weibchen kann bis 8 cm groß werden, das Männchen bis 6 cm. Die Weibchen besitzen 22 bis 29 Kammzähne und die Männchen 28 bis 32.
Androctonus australis kommt in Tunesien, Senegal, Somalia, Ägypten, Israel, Marokko, Libyen und Algerien (Sahara) vor. Er bewohnt Steppen-, Wüsten- und Halbwüstengebiete.
Diese Art gilt als die giftigste in ganz Nordafrika und ist wahrscheinlich für die meisten dortigen Todesfälle verantwortlich, wobei überwiegend Kinder betroffen sind. Ein Stich verursacht sehr starke Schmerzen und auch die Gefahr kardialer und zentralnervöser Symptomatik besteht. Bei dieser Art ist, trotz einer weniger ausgeprägten Aggressivität, Vorsicht angebracht.

Mehr: http://de.wikipedia.org/wiki/Androctonus_australis

Feldskorpion (gelber Skorpion) (giftig)

Giftige Tierarten in Tunesien: Buthus occitanus - Feldskorpion (gelber Skorpion) - Bild: Álvaro Rodríguez Alberich - originally posted to Flickr as Buthus occitanus, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3914503
Giftige Tierarten in Tunesien: Buthus occitanus – Feldskorpion (gelber Skorpion) – Bild: Álvaro Rodríguez Alberich – originally posted to Flickr as Buthus occitanus, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3914503

Der Feldskorpion (Buthus occitanus) zählt innerhalb der Familie Buthidae zur Gattung Buthus. Er wird auch als Gelber Skorpion bezeichnet. Der Feldskorpion erreicht Körperlängen von 5 bis 8 cm, maximal 10 bis zu 12 cm. Allgemein ist die Art hellgelb bis dunkelbraun gefärbt. Die Oberseite des Vorderkörpers (Prosoma) und die Rückenplatten des vorderen Hinterleibes, dem Mesosoma sowie der hintere Teil des Hinterleibes, das sogenannte Metasoma, welches den „Schwanz” bildet, weisen allesamt deutliche Schwielen auf. Die Scheren (Pedipalpen) sind ziemlich schmal, während die Giftblase relativ dick ist.
Der Feldskorpion ist in Südeuropa in Portugal, Spanien, Frankreich, in der Balkanregion, Griechenland und auf einigen Mittelmeerinseln sowie im Norden Afrikas, von Nordmarokko bis Ägypten, im Senegal bis zum Sudan, Äthiopien, Somalia, Sinai und Israel anzutreffen. Die Lebensräume werden von trockeneren Gegenden wie Sand- und Steinwüsten, Geröllhalden, südlich exponierten Hängen sowie Gras- und Buschland dargestellt. Gelegentlich dringen Feldskorpione auch als Kulturfolger in Gärten ein, dort fühlen sie sich besonders in Mauerritzen, leeren Tontöpfen, unter Blechen und ähnlichem wohl. Der Skorpion lebt sowohl im Flachland, als auch im Gebirge, wo er durchaus bis zur Schneegrenze vordringt. Im Gegensatz zu Skorpionen der Gattung Androctonus ist der Feldskorpion auch an der nordafrikanischen Küste anzutreffen.
Seine schmalen Scheren deuten auf eine giftigere Skorpionart hin. In Südeuropa entspricht ein Stich des Feldskorpions in etwa einem Bienenstich, ist allerdings wesentlich ernster zu nehmen, da es immer zu unerwarteten Komplikationen kommen kann, ein Stich ist also dennoch medizinisch von einem Arzt versorgen zu lassen. Im südlicher gelegenem Verbreitungsgebiet steigt die Potenz des Giftes deutlich an; hier kann ein Stich, wenn auch selten, schwere Folgen haben und bei sehr unglücklichem Verlauf sogar zum Tode führen
Wie alle Skorpione ist auch der Feldskorpion vor allem nachtaktiv. Am Tag verbirgt er sich beispielsweise unter Steinen und Geröll oder in selbst gegrabenen Höhlen.

Mehr: http://de.wikipedia.org/wiki/Feldskorpion

Walzenspinnen (ungiftig, Bisse infektiös)

Walzenspinnen (Solifugae, auch Solpugida)

Walzenspinnen (Solifugae, auch Solpugida) - Bild: Swen Langel - selbst fotografiert, CC-by-sa 2.0/de, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=1189285
Walzenspinnen (Solifugae, auch Solpugida) – Bild: Swen Langel – selbst fotografiert, CC-by-sa 2.0/de, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=1189285

Die Walzenspinnen (Solifugae, auch Solpugida) leben meist in Trockengebieten, dabei vor allem in Wüsten und Steppengebieten. Einige Arten sind im Mittelmeerraum zu finden. Die meisten Arten sind nacht- oder dämmerungsaktiv und verbringen den Großteil des Tages in selbstgegrabenen Wohnröhren unter Steinen.
Walzenspinnen ernähren sich in erster Linie von Insekten, Webspinnen, Skorpionen, anderen Walzenspinnen und sogar kleinen Reptilien. Die Zangen der Walzenspinne zählen, in Relation zur Körpergröße, zu den stärksten Beißwerkzeugen im Tierreich. Sie können Gestein bearbeiten und in zähen Kadavern sowie an Säugetieren tiefe Fleischwunden reißen. Ihr Biss ist für den Menschen sehr schmerzhaft und kann große Schwellungen durch Infektionen hervorrufen, Bisswunden bei Menschen sind allerdings eher selten und meist auf Fehler im Umgang mit diesen Tieren zurückzuführen.

Mehr: http://de.wikipedia.org/wiki/Walzenspinnen

Tierart Schlangen

Levanteotter (hochgiftig)

Giftige Tierarten in Tunesien: Levanteotter (Macrovipera lebetina) - Bild: Hectonichus - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=38916319
Giftige Tierarten in Tunesien: Levanteotter (Macrovipera lebetina) – Bild: Hectonichus – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=38916319

Die Levanteotter (Macrovipera lebetina) ist eine Schlange aus der Familie der Vipern (Viperidae). Das gesamte Verbreitungsgebiet reicht von Zypern über die Türkei, den Irak und Iran bis nach Afghanistan und Pakistan, isolierte Vorkommen gibt es außerdem in Nordafrika in den Ländern Tunesien und Algerien (Macrovipera lebetina transmediterranea). Die Levanteotter ist wie alle Vipern giftig; der Biss ist für Menschen jedoch nur in Ausnahmefällen tödlich.
Die Levanteotter wird durchschnittlich 80 bis 100 Zentimeter lang, kann regional aber auch Längen von 160 Zentimeter (nachgewiesen für Turkmenistan) bei einem Maximalgewicht von etwa 2,7 Kilogramm erreichen. Die Weibchen werden in der Regel etwas größer als die Männchen.
Der Körperbau der Schlange ist kräftig. Die Grundfarbe der Tiere ist meistens hellgrau, kann aber regional auch graugrün, beige, gelb oder rotbraun sein. Die Körperschuppen weisen einen deutlichen Kiel auf.
Die Rückenzeichnung besteht aus zwei Reihen versetzt stehender Querbänder, die dunkler als der Körper sind und manchmal auch zu einem Wellenband verbunden sind. Bei einigen Farbvarianten ist diese Zeichnung nur sehr undeutlich ausgebildet und vor allem bei der Unterart M. l. obtusa kaum zu erkennen. An den Körperseiten weist die Levanteotter außerdem eine Reihe von dunkleren Flecken auf, die als Barrenflecken bezeichnet werden. Zu diesen Zeichnungen kommt eine unregelmäßige Fleckung mit sehr kleinen gelben bis ockerfarbenen Farbtupfen. Die Bauchseite ist hellgrau bis graubraun oder rosafarben gefärbt und zeigt eine dunklere Sprenkelung. Die Schwanzspitze kann rosa- bis orangefarben oder gelblich sein. Jungtiere sind meist grau bis erdfarben und haben keine Fleckung.
Die Levanteotter bevorzugt warme und trockene Gebiete mit spärlicher Vegetation, etwa Steppen, Berghänge oder Geröllflächen bis hinauf zu einer Höhe von 1.500 Metern. Sehr häufig findet man sie an Hängen, welche sich zu Gewässern hinziehen. Weinstöcke und warme Gemüsegärten werden ebenfalls ziemlich häufig von der Schlange aufgesucht, ansonsten kommt sie in menschlichen Behausungen selten und dann nur in ruhigen, wenig genutzten Gebäuden vor.
Die Levanteotter lebt vornehmlich am Boden, sie ist jedoch auch in der Lage, in Gebüsche und kleinere Bäume zu klettern. Morgens hält sie sich auf Flächen mit direkter Sonnenbestrahlung auf, um den Körper zu erwärmen. Ihre Aktivitätszeiten sind sehr stark von den Außentemperaturen abhängig. So ist sie im Frühjahr und Herbst vor allem tagsüber aktiv, im Hochsommer vornehmlich in der kühleren Dämmerungszeit sowie nachts.
Die Levanteotter ist bei ihrer Nahrungswahl wenig spezialisiert. Die Ernährung besteht vor allem aus Kleinsäugern wie Ratten, kleinen Kaninchen und Mäusen. Außerdem erbeutet sie Vögel, Frösche, Eidechsen und kleineren Schlangen sowie große Insekten und Spinnentiere wie etwa Walzenspinnen.
Ein Biss erfordert umgehend ärztliche Hilfe sowie die Gabe eines Antiserums. Auf keinen Fall darf die Bisswunde abgebunden, ausgesaugt, aufgeschnitten oder ausgebrannt werden. Ist die Vergiftung nur lokal, treten lebensbedrohliche Symptome eher selten auf. Es wird jedoch auch von schweren Bissverläufen berichtet. Das Gift induziert eine starke Schwellung der Bissregion, die sich ausbreitet. Es kommt zur Ödembildung bis zur Nekrotisierung (Absterben) des Gewebes. Gerinnungsstörungen und Nierenfunktionsstörungen können auftreten. Zu den allgemeineren Symptomen zählen Übelkeit mit Erbrechen, eine erhöhte Herzschlagfrequenz, Krämpfe sowie motorischen Störungen wie Schwindelgefühle und Taubheit der Extremitäten.
Durch Levanteottern verursachte Todesfälle sind sehr selten und kommen nur bei fehlender Behandlung vor, ebenfalls seltene Folgen sind ausgedehnte Nekrosen mit dadurch notwendigen Amputationen der betroffenen Gliedmaßen. Das Gift der Levanteotter ist eine sehr dickflüssige und bernsteinfarbene Flüssigkeit. Es handelt sich um ein sehr wirksames Hämotoxin und hat eine zytotoxische Wirkung. Es zerstört die Gefäßwände und führt zu inneren Blutungen, zugleich kommt es zu pathologischen Gerinnungen und damit Thrombosen.

Mehr: http://de.wikipedia.org/wiki/Levanteotter

Saharaotter (giftig)

Giftige Tierarten in Tunesien: Saharaotter (Macrovipera-deserti) - Bildquelle: https://www.reptarium.cz
Giftige Tierarten in Tunesien: Saharaotter (Macrovipera-deserti) – Bildquelle: https://www.reptarium.cz

Die Saharaotter (Daboia deserti; Syn. Macrovipera deserti) ist eine nordafrikanische Viper aus der Gattung der Orientalischen Vipern. Das Verbreitungsgebiet der Schlange ist beschränkt auf die höher gelegenen Wüstengebiete in Libyen und Tunesien sowie den Fuß des Atlas-Gebirges in Algerien. Der semi-aride Lebensraum ist gekennzeichnet durch Trockenheit und eine sehr spärliche Vegetation sowie durch einen steinigen oder sandigen Untergrund.
Die Saharaotter wird maximal bis zu 160 cm lang und gehört damit zu den größeren Vipern. Sie hat einen breiten und dreieckigen, vom Körper deutlich abgesetzten Kopf mit abgerundeter und kurzer Schnauze und vergleichsweise kleine Augen mit senkrecht geschlitzten Pupillen.
Die Grundfärbung der Schlange ist grau bis gelblich mit 23 bis 26 versetzt angelegten, schwarzen Flecken, die ein Rückenmuster bilden. Die Musterung löst sich mit dem Alter auf, sodass ältere Tiere nur noch eine sehr undeutliche Zeichnung besitzen. Auch Individuen ohne Zeichnung sind bekannt.
Die Saharaotter ist nachtaktiv und verbringt die heißeren Tageszeiten unter Steinen, in Höhlungen und unter der Vegetation. Das Nahrungsspektrum besteht bei den ausgewachsenen Schlangen vor allem aus Kleinsäugern und Vögeln, während die Jungtiere Eidechsen erbeuten. Die zum Klettern befähigten Schlangen erbeuten zudem Jungvögel und Eiern aus Nestern.
Die Saharaotter ist anders als die meisten Vipern eierlegend und die Weibchen legen bis zu 20 Eier.

Mehr: http://de.wikipedia.org/wiki/Saharaotter

Atlasotter (giftig)

Giftige Tierarten in Tunesien: Atlasotter (Daboia mauritanica; Syn. Macrovipera mauritanica)
Giftige Tierarten in Tunesien: Atlasotter (Daboia mauritanica; Syn. Macrovipera mauritanica)

Die Atlasotter (Daboia mauritanica; Syn. Macrovipera mauritanica) ist eine Art der Orientalischen Vipern (Daboia) innerhalb der Vipern (Viperidae). Sie ist über weitere Teile Nordafrikas nördlich und südlich des Atlasgebirges verbreitet und kommt in Marokko, Tunesien sowie Westlibyen vor. Als Lebensraum bevorzugt sie sonnige und mit Steinbrocken und Vegetation durchsetzte Berghänge in Höhenlagen bis über 2.000 Metern Höhe.
Die Atlasotter ist eine große Art der Vipern und erreicht eine durchschnittliche Länge von etwa 100 bis 150 cm, wobei einzelne Individuen auch noch länger werden. Vertreter der Unterart M. m. deserti auf der Südseite des Atlasgebirges in der nördlichen Sahara bleiben im Regelfall unter einem Meter lang. Die Grundfarbe ist hellgrau bis rötlichgrau mit einer Rückenzeichnung aus einem abgerundeten Wellenband, das in einzelne Flecken aufgelöst sein kann. Bei der Unterart M. m. deserti besteht das Band aus rechteckigen oder rautenförmigen Einzelflecken. Die Körperseiten besitzen häufig dunkle Barrenflecken. Melanistische Individuen sind nicht bekannt. Der Bauch ist grau mit einer schwarzen Sprenkelung. Über die Augen zieht sich ein dunkles Schläfenband bis zu den Mundwinkeln, ein zweites Band führt senkrecht von den Augen zur Mundspalte.
Die Atlasotter ist überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv und ist eine reine Bodenschlange. Tagsüber befindet sie sich in Felsspalten oder unter Steinen. Sie ernährt sich vor allem von Kleinsäugern wie Mäusen und Ratten sowie von Eidechsen und Vögeln, die sie durch einen Giftbiss tötet. Die Jungschlangen ernähren sich von kleinen Eidechsen. Das Gift der Atlasotter ist wie das aller Vipernarten hämotoxisch, eine ärztliche Behandlung mit einem adäquaten Antivenin ist notwendig.

Mehr: http://de.wikipedia.org/wiki/Atlasotter

Stülpnasenotter (giftig)

Giftige Tierarten in Tunesien: Stülpnasenotter (Vipera latastei) - Bild: TimVickers - self-made, St Louis zoo, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3569167
Giftige Tierarten in Tunesien: Stülpnasenotter (Vipera latastei) – Bild: TimVickers – self-made, St Louis zoo, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3569167

Die Stülpnasenotter (Vipera latastei) ist eine Giftschlange aus der Familie der Vipern (Viperidae). Sie lebt im Süden Spaniens und Portugals, sowie in Marokko und Algerien im Rif, im Mittlerer Atlas, im Tellatlas und im äußersten Nordwesten Tunesiens (Medjerda).
Die Schlange wird 45 bis 60, manchmal auch knapp über 70 Zentimeter lang. Sie hat eine graue, bräunliche oder olivgrüne Grundfarbe. Auf dem Rücken tragen sie, ähnlich wie die Kreuzotter, eine charakteristische Zickzack-Zeichnung, die innen heller ist. Da die sich die Verbreitungsgebiete der Ottern nirgendwo überschneiden können sie nicht verwechselt werden.
Männliche Stülpnasenottern sind meist heller, ihre Rückenzeichnung, die bei den Weibchen dunkelgrau oder dunkelbraun ist, ist schwarz. An der Seite haben Stülpnasenottern in regelmäßigen Abständen kleine, dunkle Flecken. Der herzförmige Kopf ist klar vom Hals abgesetzt.
Die Schlange bevorzugt hügelige oder bergige Gegenden und hält sich auf Felsen, zwischen Gebüsch und in trockenen Wäldern auf.
Die Stülpnasenotter ist heute sehr selten. Sie kommt besonders in bestimmten Höhenzonen vor, die ein dem typischen winterfeuchten und sommertrockenen Mittelmeerklima entsprechendes Standortklima haben. Sie meidet vom Menschen geformte Kulturlandschaften. Das Flachland, knapp über Meeresniveau, bewohnt sie nur, wenn der menschliche Einfluss gering ist, zum Beispiel in Dünengebieten. Ihr Lebensraum muss Deckung bieten und strukturreich sein. Im Gebirge ist sie zwischen 1200 und 1300 Metern am häufigsten anzutreffen.

Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Stülpnasenotter

Ägyptische Sandrasselotter (hochgiftig)

Giftige Tierarten in Tunesien: Ägyptische Sandrasselotter (Echis pyramidum) - Bild: TimVickers - Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5697043
Giftige Tierarten in Tunesien: Ägyptische Sandrasselotter (Echis pyramidum) – Bild: TimVickers – Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5697043

Die Ägyptische Sandrasselotter (Echis pyramidum) ist eine sehr giftige Schlange aus der Familie der Vipern (Viperidae) und kommt in den folgenden Ländern vor: Kenia, Somalia, Süd-Äthiopien, Tunesien, Libyen, Ägypten, Dschibuti, Eritrea, Uganda, Saudi-Arabien, Oman, Jemen, Sudan und Pakistan. Dort lebt sie vor allem in kargen Fels- und Buschlandschaften, in der Wüste, in Savannen und in der Nähe menschlicher Siedlungen. Tagsüber verbirgt sie sich unter Steinen, Geröll oder Büschen, nachts geht sie auf Jagd.
Wie die meisten Sandrasselottern erreicht auch diese Art eine Körperlänge von 40 bis 50 cm, selten bis 80 cm. Wie bei vielen Vipern sind die Männchen dieser Art in der Regel größer. Ihre Färbung reicht von grau, oliv, rötlich bis braun, die von hellen Flecken unterbrochen ist. Der kurze abgerundete Kopf setzt sich deutlich vom Körper ab und besitzt vergleichsweise große Augen. Insgesamt wirkt die Ägyptische Sandrasselotter schlank. Die seitlichen Schuppen sind schräg angeordnet und gekielt. Mit diesen Schuppen erzeugen sie bei Bedrohung durch Drehbewegung ein Rasseln wie bei einer Klapperschlange, daher auch ihr Name. Die Ägyptische Sandrasselotter zählt zu den eierlegenden Schlangen.
Alle Sandrasselottern besitzen ein hochpotentes Schlangengift. Das Gift enthält unter anderem ein hochwirksames Hämotoxin (Blutgift) und ein weniger wirksames Neurotoxin (Nervengift). Für die Störung der Blutgerinnung ist das Enzym Ecarin verantwortlich. Das Gift ist im Kreislaufsystem sehr stabil, sodass die Ungerinnbarkeit des Blutes über Wochen hin anhalten kann. Nach einem Biss kommt es innerhalb von ein bis sechs Stunden zu unstillbaren Blutungen aus der Bisswunde sowie über die Schleimhäute, wodurch Blut aus Nase, Mund und Darm austritt. Die Haut färbt sich um die Bissstelle herum. Das gebissene Glied schwillt extrem an und es entstehen Nekrosen. Weitere Folgen können Bluterbrechen, blutiger Speichel und Blutergüsse unter der Haut, sowie Herzrhythmusstörungen, Blutdruckabfall, Hirnblutungen und Nierenschäden sein. Es können auch Lähmungserscheinungen und ein Schockzustand auftreten. Ohne Antiserumbehandlung kommt es in den meisten Fällen zum Tode. Gegen das Gift der Ägyptischen Sandrasselotter gibt es kein spezielles Antiserum (Antivenin), bei einem Biss wird entsprechend ein allgemein bei Echis-Arten nutzbares Mittel eingesetzt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ägyptische_Sandrasselotter

Avicennaviper (giftig)

Giftige Tierarten in Tunesien: Avicennaviper (Cerastes vipera) - Bild: CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2288293
Giftige Tierarten in Tunesien: Avicennaviper (Cerastes vipera) – Bild: CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2288293

Die Avicennaviper (Cerastes vipera) ist eine Schlangenart aus der Gattung der Afrikanischen Hornvipern (Cerastes), die allerdings anders als die beiden anderen Arten der Gattung meistens keine Hörner über den Augen besitzt.
Die Avicennaviper lebt in den Wüstengebieten Nordafrikas von Mauretanien bis Ägypten sowie in Mali und Niger. Außerdem findet man sie in Israel und im Libanon. Bevorzugt lebt die Viper in den Sandwüstengebieten sowie in Gebieten mit spärlicher Vegetation. Besonders in letzteren kommt sie häufig gemeinsam mit der Wüsten-Hornviper vor.
Die Avicennaviper ähnelt sehr stark der Wüsten-Hornviper (C. cerastes) und gehört somit zu den mittelgroßen Vipern mit einem gedrungenen Körper und einem kurzen, spitzen Schwanz. Die Körperlänge beträgt in der Regel um 35 cm mit Maximallängen bis 50 cm. Ihre Grundfarbe ist sandgelb bis rotbraun und die Schlange besitzt eine nur undeutlich zu erkennende rostbraune Fleckenzeichnung auf dem Rücken und den Flanken; der Kopf ist ungezeichnet. Die Bauchseite ist hellgelb, die Schwanzspitze bei den Weibchen schwarz und bei den Männchen der Grundfarbe entsprechend mit undeutlichen braunen Ringen.
Der breite, dreieckige Kopf ist deutlich vom Körper abgesetzt, besitzt allerdings meistens keine Hörnchen auf den Überaugenschildern Supraocularia. Die Augen sind anders als bei der Wüsten-Hornviper schräg nach oben gerichtet statt zur Seite, die Pupille steht vertikal und ist länglich geschlitzt.
Die Wüsten-Hornviper ist in erster Linie dämmerungs- und nachtaktiv. In der Mittagshitze vergräbt sie sich im Sand oder verbirgt sich in Nagetierbauten. Mit Hilfe von ruckartigen Bewegungen ihrer Rippen gräbt sich in den lockeren Sand ein, bis nur noch die Augen sichtbar sind. Die Fortbewegen geschieht über Seitenwinden. Dabei hebt sie abwechselnd ein Stück des Körpers hinter dem Kopf und vor dem Schwanz vom Boden hoch und setzt sie versetzt wieder ab. Dabei hinterlässt die Schlange die charakteristischen Spuren der Seitenwinder im Sand. Durch Aneinanderreiben ihrer Schuppen kann sie ein rasselndes Geräusch erzeugen.
Zur bevorzugten Beute gehören kleine Wirbeltiere wie Echsen oder Nagetiere, aber auch Insekten. Das Gift der Avicennaviper ist stark hämotoxisch, eine ärztliche Behandlung mit einem adäquaten Antivenin ist notwendig.

Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Avicennaviper

Uräusschlange (Ägyptische Kobra) (hochgiftig)

Giftige Tierarten in Tunesien: Uräusschlange (Naja haje) - Bild: John Walker - http://www.fourmilab.ch/images/eclipse_2001/figures/L14cobra.html]., Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1681976
Giftige Tierarten in Tunesien: Uräusschlange (Naja haje) – Bild: John Walker – http://www.fourmilab.ch/images/eclipse_2001/figures/L14cobra.html]., Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1681976

Die Uräusschlange (Naja haje) gehört zur Familie der Giftnattern und wird auch Ägyptische Kobra genannt. Im Englischen wird sie Egyptian Cobra, im Französischen Cobra d´Egypte genannt. Der Legende nach beging die ägyptische Königin Kleopatra Selbstmord, indem sie sich von einer Uräusschlange beißen ließ.
Die Uräusschlange ist mit ihrer Unterart Naja haje haje von Südmarokko bis Ägypten, südlich bis Tansania, westlich bis zum Senegal verbreitet. Vorzugsweise lebt sie in Halbwüsten, Wüsten, Steppen, an und in Feldern, an Straßen und in menschlichen Siedlungen.
Uräusschlangen erreichen in der Regel Längen von 1,5 bis zwei Metern Länge, können durchaus aber auch 2,4 Meter erreichen. Der Kopf ist groß und nach vorne hin spitz zulaufend. Die Grundfarbe variiert zwischen gelbbraun, braun bis schwarz. Zumeist einfarbig gefärbt, seltener auch gefleckt oder mit abwechselnd graubraunen und schwarzbraunen Querbändern. Der Bauch ist immer einfarbig gelbbraun, grau oder graublau.
Die Tiere sind relativ ortstreu. Sie sind schnell und wenig aggressiv. Bei Bedrohung stellen sie sich bis zu einer Höhe von 60 Zentimetern auf und breiten den Nackenschild zur typischen Drohhaltung der Echten Kobras aus. Das Gift ist ein sehr wirksames Nervengift. Als Beute dienen kleine Säugetiere, Vögel, Eier, Reptilien und Amphibien.

https://de.wikipedia.org/wiki/Uräusschlange

Israelische Katzennatter (giftig)

Giftige Tierarten in Tunesien: Israelische Katzennatter (Telescopus dhara) - Bild: Von אלון גלילי - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=57728010
Giftige Tierarten in Tunesien: Israelische Katzennatter (Telescopus dhara) – Bild: Von אלון גלילי – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=57728010

Die Israelische Katzennatter (Telescopus dhara) ist eine Art der Nattern (Colubridae). Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Israel über die Arabische Halbinsel und in Nordafrika bis nach Ägypten. Mit einer Unterart kommt sie zudem im nordafrikanischen Libyen sowie in Südost-Tunesien vor. Als Lebensraum besiedeln die Tiere vor allem Gebiete im menschlichen Siedlungsraum wie Gärten mit Steinmauern, Gebäude und Gartenbuschwerk.
Sie besitzt im hinteren Bereich des Kiefers Furchenzähne, die mit Giftdrüsen verbunden sind, und wird entsprechend der nicht taxonomischen Gruppe der Trugnattern zugeordnet.
Die Israelische Katzennatter ist eine mittelgroße Schlangenart und erreicht eine Länge von etwa 85 bis 105 cm. Die Körperfarbe ist hell rötlich-braun bis sandbraun mit einer undeutlichen Rückenzeichnung aus dunklen Querflecken, die allerdings auch fehlen kann.Einfarbig schwarze oder helle Tiere sind bekannt. Die Bauchseite ist weiß bis grauweiß und besitzt manchmal eine undeutliche dunkle Fleckung. Die Körperschuppen sind glatt, wodurch ein glatter und glänzender Eindruck entsteht.
Die Israelische Katzennatter ist dämmerungs- und nachtaktiv, ihre Lebensweise ist relativ wenig erforscht. Sie hält sich vor allem am Boden auf und versteckt sich tagsüber in Felsspalten und brüchigem Mauerwerk. Ihr Beutespektrum umfasst vor allem kleine Vögel sowie Eidechsen, Skinke und Geckos.
Katzennattern besitzen ein für ihre Beutetiere wirksames Gift, welches sie über die hinterständigen Furchenzähne in eine Wunde einbringen können. Telescopus dhara besitzt stark vergrößerte Drüsen, welche ein potentes Neurotoxin produzieren. Durch die hintenstehenden Zähne und ein weniger ausgeprägtes Übertragungssystem, besteht allerdings nur ein mäßiges Risiko.

https://de.wikipedia.org/wiki/Israelische_Katzennatter

Kapuzennatter (giftig)

Giftige Tierarten in Tunesien: Kapuzennatter (Macroprotodon cucullatus) - Bild: gailhampshire - Flickr: Hooded Snake. Macroprotodon cucullatus., CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=33266987
Kapuzennatter (Macroprotodon cucullatus) – Bild: gailhampshire – Flickr: Hooded Snake. Macroprotodon cucullatus., CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=33266987

Die Kapuzennatter (Macroprotodon cucullatus) ist eine Art der Nattern (Colubridae). Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von der südlichen Iberischen Halbinsel und den Balearen über das gesamte Nordafrika (Zentral- und Süd-Algerien, Tunesien, Nord-Libyen, Nord-Ägypten) bis nach Israel. Zusätzlich ist in Ost-Marokko, Nord-Algerien und Nord-Tunesien die Unterart Macroprotodon cucullatus mauritanicus heimisch. 
Die Kapuzennatter ist eine kleine Schlangenart und erreicht eine durchschnittliche Länge von etwa 40 bis 50 cm, große Exemplare können auch über 60 cm lang werden. Die Körperfarbe ist hellgrau, graubraun oder rötlichbraun mit einer Rücken- und Flankenzeichnung aus undeutlichen dunklen Flecken, die auch Streifen bilden können. Im Nacken befindet sich ein auffälliger dunkler Fleck („Kapuzenfleck”), der nach vorn und hinten spitz ausläuft und einen großen Teil des Nackens oder auch des Kopfes einnehmen kann. Von den Nasenlöchern zieht beidseitig ein Schläfenband über die Augen zu den Mundwinkeln. Die Bauchseite ist gelblich-cremeweiß oder auch hellrosa bis rot und besitzt eine dunkle Fleckung. Die Körperschuppen sind glatt, der Körper wirkt daher glatt und glänzend.
Als Lebensraum besiedeln die Tiere trockene Gelände und Geröllhänge sowie Waldlichtungen im Tief- und Hügelland bis 1.500 m Höhe. Zudem findet man sie in Legesteinmauern und verfallenen Gebäuden, die sie als Unterschlupf nutzen. Die Kapuzennatter ist dämmerungs- und nachtaktiv. Sie hält sich vor allem am Boden auf und versteckt sich tagsüber unter Steinen und in Erdbauten sowie in Felsspalten und brüchigem Mauerwerk. Sie hält eine Winterruhe von vier bis sechs Monaten.
Ihr Beutespektrum umfasst vor allem kleine Eidechsen und Geckos. Die gefangenen Tiere hält sie in ihren Kiefern so lang fest, bis das Gift ihrer im hinteren Bereich der Zahnreihen gelegenen Giftzähne wirkt und die Beute lähmt oder tötet. Kapuzennattern besitzen ein für ihre Beutetiere wirksames Gift, welches sie über die hinterständigen Furchenzähne (opistoglyph) in eine Wunde einbringen können. Die Schlangen können auch Menschen beißen, dabei kommt das für Menschen relativ ungefährliche Gift allerdings in der Regel durch die weit hinten stehenden Giftzähne nicht zum Einsatz. Bissunfälle sind zudem vergleichsweise selten.

Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Kapuzennatter

Westliche Sandboa (ungiftig, Würgeschlange)

Westliche Sandboa (Eryx jaculus) - Bild: Benny Trapp - Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12631484
Westliche Sandboa (Eryx jaculus) – Bild: Benny Trapp – Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12631484

Die Westliche Sandboa (Eryx jaculus) ist eine Art aus der Familie der Riesenschlangen (Boidae) mit einer Körperlänge bis etwa 80 Zentimeter. Sie ist die einzige Riesenschlange, die auch in einem größeren Bereich Europas heimisch ist.
Sie hat eine gelbe bis hellbraune Grundfärbung, mit braunen bis schwarzen unregelmäßigen Flecken und Bändern. Die weiblichen Tiere werden etwa 46–71 cm lang, die männlichen 30–46 cm, als Maximallänge wurden bei einem Individuum 83,8 Zentimeter gemessen.
Das Verbreitungsgebiet der Westlichen Sandboa reicht vom Iran und Irak über den mittleren Osten und Nordafrika bis auf den Balkan und Südosteuropa und in den Transkaukasus bis an das Kaspische Meer. Als Lebensraum bevorzugt die Art trockene Gebiete mit lockeren Sandschichten. Leer stehende Nagerbauten werden übernommen, wobei auch eigene Gänge gebaut werden.
Die Aktivität der Westlichen Sandboa ist vor allem abhängig von der jeweiligen Tagestemperatur und somit regional unterschiedlich. Eine Überwinterung erfolgt dabei vor allem in den Hochgebirgslagen des Kaukasus, wo die Schlangen sich in der Zeit vom November bis zum März in unterirdische Überwinterungsquartiere zurückziehen, die teilweise mehrere Meter tief im Boden liegen.
Demgegenüber kommt es in Südosteuropa, Kleinasien und Nordafrika nur zu sehr kurzen oder gar keinen Überwinterungsphasen, da insbesondere in Libyen und Ägypten die Tagestemperaturen auch im Januar noch zwischen 10 und 20 °C liegen. In den niedrigen Gebirgslagen Tunesiens und Nordalgeriens kommt es zu Kurzzeit-Überwinterungen.
Die Tagesaktivität ist ebenfalls temperaturabhängig. In Jahreszeiten, in denen die Tagesmitteltemperatur unter etwa 20 °C liegt, ist die Westliche Sandboa fast ausschließlich tagaktiv, bei höheren Temperaturen verlagert sie die Aktivität zum kühleren Morgen oder in die Abenddämmerung. Bei Temperaturen von über 30 °C ist die Schlange nur sehr selten im Freien zu finden und versteckt sich gewöhnlich in ihrem Unterschlupf unter Steinen oder in Erdbauten.
Die Nahrung der Schlange umfasst abhängig von ihrer Körpergröße und des Nahrungsspektrums ihres Habitats vor allem Kleinsäuger, Eidechsen und große Insekten; außerdem können bodenbrütende Vögel und größere Nacktschnecken erbeutet werden. Die Schlange lauert der Beute in ihrem Schlupfwinkel auf oder verlässt diesen vor allem nachts zur aktiven Jagd.

Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Westliche_Sandboa

Girondische Glattnatter (ungiftig, Würgeschlange)

Girondische Glatt- oder Schlingnatter (Coronella girondica) - Bild: Benny Trapp - Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12637524
Girondische Glatt- oder Schlingnatter (Coronella girondica) – Bild: Benny Trapp – Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12637524

Die Girondische Glatt- oder Schlingnatter (Coronella girondica) ist eine ungiftige, in Europa und Nordafrika (Marokko, Tunesien und Algerien) verbreitete Schlange. Sie ist dämmerungs- und nachtaktiv, erbeutet hauptsächlich Reptilien und gilt nicht als aggressiv. Sie besiedelt verschiedene Lebensräume, vor allem trockene, warme, steinige Orte mit Gesträuch, ebenso Wegränder, Ödland und Gemäuer. Gemieden werden hingegen Orte mit hoher Feuchtigkeit. Sie tritt bevorzugt in Ebenen, aber auch in Höhen bis 2150 Meter auf.
Generell ist diese Art in der Dämmerung oder in der Nacht aktiv. Bei ausreichend niedrigen Temperaturen ist sie auch am Tage zu beobachten, wenn sie als Pirsch- und Lauerjäger Geckos, Skinke, Schleichen und Eidechsen erbeutet und durch Erwürgen tötet. Die girondische Glatt- oder Schlingnatter ist zwar ungiftig und beißt in der Regel nicht, wenn sie von Menschen ergriffen wird, sie stößt aber wiederholt kurze Zischlaute aus und kann ihre Analdrüse entleeren.

Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Girondische_Glattnatter

Tierart Tausendfüßer

Hundertfüßer (Tausendfüßer) (giftig)

Hundertfüßer - Bild: Gibe - selbst aufgenommen, CC BY-SA 3.0, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=340474
Hundertfüßer – Bild: Gibe – selbst aufgenommen, CC BY-SA 3.0, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=340474

Gefährlich ist eine Unterart der Tausendfüßer, der Hundertfüßer. Diese kommen in allen Regionen der Welt vor und sind teilweise hochgiftig, es gibt sie auch in Tunesien. Die Einheimischen haben einen Heidenrespekt davor, da Bisse sehr schmerzhaft sein können und zu Entzündungen neigen. Bei Kleintieren kann ein Biss innerhalb von Stunden zum Tod führen. Tagsüber sind sie im Allgemeinen in Laub, unter Steinen oder im Erdreich versteckt. Auch Komposthaufen sowie faules Holz dienen als Unterschlupf. Die Tiere sind lichtscheu und suchen nach dem Aufscheuchen tagsüber schnell die Dunkelheit auf. In der Zivilisation findet man schon einmal Skolopender in Waschbecken und Duschwannen vor, wenn man das Licht einschaltet. Auch Hausschuhe nutzen die Tiere gerne als lichtgeschütztes Versteck. Die Hundertfüßer treten im Süden und im Landesinneren häufiger auf, als an den nördlichen Küstengebieten.
Die Hundertfüßer (Chilopoda) sind eine Klasse der Gliederfüßer (Arthropoda) und werden bei den Tausendfüßern (Myriapoda) eingeordnet. Weltweit sind etwa 3.000 Arten dieser Tiere bekannt, womit sie nach den Doppelfüßern die zweitgrößte Gruppe der Tausendfüßer darstellen. Die Tiere erreichen Körperlängen von 1 bis 10 Zentimetern, tropische Hundertfüßer-Arten der Ordnung Scolopendromorpha (Scolopendra, dt.: Skolopender) können auch über 30 Zentimeter lang werden.
Skolopender verfügen in der Regel über ein extrem hohes Aggressionspotenzial, das man sonst kaum bei anderen Tieren findet. Sie ziehen sich nicht wie andere Wildtiere bei Belästigung und Störung zurück, sondern verteidigen sich aktiv mit einem Giftbiss. Es ist daher dringend davon abzuraten, einen Skolopender mit der Hand zu berühren, auch am Hinterleib, da sie sich sehr schnell drehen und zubeißen können.
Bestandteile der Skolopendergifte können Acetylcholin, Serotonin sowie Histamin sein. Einige wenige Arten produzieren auch Blausäure. Die Giftwirkung ist für einen robusten, gesunden Erwachsenen normalerweise nicht lebensgefährlich, jedoch sehr unangenehm und schmerzhaft. Die Bissstelle schwillt in der Regel sehr stark an, es kommt zu sehr intensiven, über den gesamten Körper strahlende Schmerzen. Dazu kommen je nach Art und Dosierung des Giftes Lähmungserscheinungen, die über mehrere Tage anhalten können. Ebenfalls verursacht das Gift oftmals Übelkeit und Schwindelgefühle sowie ein Taubheitsgefühl an der Bissstelle. In seltenen Fällen kann es auch zu Atemproblemen und Herzrhythmusstörungen führen. Vor allem bereits erkrankte und geschwächte Menschen sowie Kinder und Senioren wird empfohlen, eine ärztliche Behandlung in Anspruch zu nehmen. Auch eine Nekrose kann unterhalb der Bisstelle auftreten und muss dringend medizinisch behandelt werden. Wie bei allen Bisswunden besteht die Gefahr einer Blutvergiftung.

Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Hundertf%C3%BC%C3%9Fer

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