Pakt für Beschäftigung deutscher Firmen in Tunesien soll 7.450 Stellen schaffen
Während seines zweitägigen Arbeitsbesuchs in Tunesien hat Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Gerd Müller, am Mittwoch, den 10. Oktober 2018, die Unterzeichnung neuer Absichtserklärungen im Rahmen der deutsch-tunesischen Partnerschaft angekündigt. Mit fünf Projekten im Umfang von 1,7 Milliarden Euro, die Teil der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Tunesien sind, will Deutschland seine Entschlossenheit bekräftigen, den Übergang in Tunesien zu unterstützen.
Am Rande eines technischen Besuchs beim Autozulieferer Marquardt, an dem der deutsche Botschafter in Tunis, Führungskräfte des Unternehmens und Journalisten teilnahmen, sagte der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit dass er mit diesem Besuch in Tunesien zwei Botschaften vermitteln wolle: „Erstens, dass die deutsche Regierung mit tunesischen Unternehmen eine Partnerschaft mit Tunesien für die Ausbildung entwickelt und zweitens, der tunesischen Jugend zu sagen, dass Deutschland wirklich darauf setze, ihre Chancen auf eine Beschäftigung zu erhöhen“.
„Tunesien ist ein absolut ausgezeichneter Standort für deutsche Investitionen und Investoren, vorausgesetzt, dass qualifizierte Arbeitskräfte vorhanden und gut ausgebildet sind „, fügte er hinzu.
Gegenüber dem Magazin African Manager, sagte Hatem Ben Ismail, Leiter der Personalabteilung beim Unternehmen Marquardt, gab die Einführung einer Management-Akademie zur Ausbildung des mittleren Managements bekannt, mit dem Ziel, ihre Fähigkeiten zu stärken und ihre Chancen zu erhöhen, einen Job zu bekommen. Es sei ein Projekt, das von Dräxlmaier, Leoni, Marquard und der deutschen Regierung als Unterstützung für die Beschäftigungsfähigkeit in Tunesien gefördert werde. Um dies zu unterstützen, werde Marquardt als Partner dieses Projekts einen Beitrag zu diesem Projekt leisten, indem es viele dieser Leute einstellen werde, sobald das Training abgeschlossen ist. „Das Projekt sei in einem Stadium des Durchdenkens und werde eine Menge Geld mobilisieren“ , erklärte Ben Ismail und fügte hinzu , dass das Programm im Jahr 2019 aktiviert werde.
Partnerschaft für Beschäftigung
Die drei in Tunesien ansässigen deutschen Autozulieferer Dräxlmaier, Leoni und Marquardt beschäftigen derzeit 25.800 Mitarbeiter. Bis 2020 wollen diese drei Giganten der deutschen Industrie die Beschäftigungsfähigkeit in Tunesien durch die Schaffung von 7.450 Arbeitsplätzen und die Entwicklung menschlicher Kompetenzen im Automobilsektor erhöhen, einschließlich der Ausbildung von 260 Fachkräften. Diese Absichtserklärung wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ), vertreten durch Herrn Dr. Gerd Müller, unterzeichnet.
Solidarische Beschäftigungspartnerschaft
Diese zielt auf die berufliche Integration von Rückkehrern nach Tunesien und Menschen ab, die professionell umgeschult wurden. Diese Erklärung wird von mehreren Unternehmen und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) unterzeichnet, um sich zu verpflichten, diesen Menschen in ihren Unternehmen eine Beschäftigungsquote anzubieten.
Zusätzlich zu diesen beiden Partnerschaften gibt es noch eine Weitere zwischen der Thibar Dairy School und der Kempten Dairy School. Diese dienen zum Austausch von Fachwissen und die Einrichtung eines Netzes zur Verbesserung des Milchsektors in Tunesien und seiner Modernisierung. Im Bewusstsein, dass der tunesische Milchsektor einen entscheidenden Beitrag zur Schaffung von Einkommen und Beschäftigung in ländlichen Gebieten und bei der Diversifizierung und Stabilisierung der landwirtschaftlichen Produktionssysteme in Tunesien macht, werden die beiden Unterzeichner nach der Unterzeichnung dieser Erklärung den Dialog über mögliche Austauschmaßnahmen mit dem Ausbildungszentrum für Milchwirtschaft in Kempten (LVFZ) beginnen.
Die Stärkung tunesischer Tourismusverbände steht ebenfalls auf der Tagesordnung. Dies soll die Kapazität der tunesischen Tourismusverbände stärken und eine neue Tourismuskultur fördern, einschließlich Ökotourismus und Kulturtourismus.
Hinzu kommt die Schaffung eines Multi-Schulungszentrums in Bizerte: Diese Absichtserklärung wird den Textilsektor durch überbetriebliche Ausbildung von Textilarbeitern in Bizerte unterstützen. Die deutsche Firma Van Laack hat Erfahrung in dieser Art der Ausbildung und wurde von der Internationalen Handelskammer in Deutschland (IHK) zertifiziert. Sie wird gemeinsam mit dem tunesischen Verband für Textil und Bekleidung (FTTH) und der Außenhandelsvereinigung des Deutschen Einzelhandels e.V. (AVE) diese Erklärung unterzeichnen.
Quelle: African Manager