Tunesienexplorer.de

Tunesienexplorer.de

News rund um Tunesien

Landwirtschaft

Deutlicher Rückgang der Granatapfel-Ernte 2025

“Die nationale Granatapfelproduktion für die Saison 2025-2026 wird auf 91.000 Tonnen geschätzt, gegenüber 102.900 Tonnen im Vorjahr, was einen deutlichen Rückgang bedeutet”. sagt Anis Ben Rayana, Experte für Agrarfragen, in einer Sendung auf Express FM.

Wichtigste Granatapfelanbaugebiete in Tunesien im Jahr 2025
Laut Ben Rayana beträgt die Anbaufläche für Granatäpfel in Tunesien rund 12.300 Hektar, auf denen fast 5,6 Millionen Bäume stehen. Fünf Gouvernorate vereinen 68 % der nationalen Anbauflächen auf sich, wobei Gabès mit 2.800 Hektar an der Spitze liegt, gefolgt von Kairouan (1.850 Hektar), Béja (1.620 Hektar), Nabeul (1.419 Hektar) und Manouba (600 Hektar).

Bei der Produktion liegt Gabès mit 19.500 Tonnen, d. h. 21,5% der nationalen Produktion, vor Béja (15.000 Tonnen), Nabeul (13.900 Tonnen) und Kairouan (13.300 Tonnen).

Der Experte betonte schließlich die Notwendigkeit, den Granatapfelanbau stärker zu fördern, insbesondere durch die Entwicklung von Verarbeitungs- und Vermarktungsmethoden, um den wirtschaftlichen und landwirtschaftlichen Mehrwert dieser symbolträchtigen Frucht zu steigern.

Schon die Phönizier bauten Granatäpfel an
Der Granatapfel wird seit Jahrtausenden rund um das Mittelmeerbecken geerntet und ist in Tunesien mindestens seit der phönizischen Epoche vorhanden. Für einige Regionen stellt sie einen Pfeiler der lokalen Wirtschaft dar, wie z.B. Gabès, wo die Frucht seit 2009 zertifiziert ist, oder Testour und Kairouan, wo mehrere Sorten produziert werden. Die Region Gabes im Süden ist bekannt für ihre Granatapfelbäume, die im Schatten von Dattelpalmen in den friedlichen Oasen an der Küste wachsen. Bereits im Mittelalter erwähnten arabische Chronisten und Geographen die außergewöhnliche Qualität der Granatäpfel von Gabes. Obwohl der Granatapfelbaum in den Küstengebieten des Nordens, des Zentrums und des Südens sowie in vielen Regionen im Landesinneren weit verbreitet ist und angebaut wird, ist er in den Köpfen der Tunesier nach wie vor eng mit Gabes verbunden, das landesweit für seine Granatäpfel von hervorragender Qualität bekannt ist.

Granatäpfel aus Gabès
Bei den Granatäpfeln aus Gabès handelt es sich um eine mittelfrühe Sorte, deren Früchte ab Mitte September geerntet werden können. Der Gabsi-Granatapfel wird vor allem im Süden des Landes (Küstenoasen) angebaut. Man findet sie aber auch in den westlichen Oasen, in der Gegend von Kairouan und in einigen Obstgärten im Norden (Zaghouan, Bizerté).

Promotionstag
Geöffneter Granatapfel

Es gibt zwei Haupttypen:

  • Khadhouri: Erzeugt sehr schöne und große Früchte mit roter Färbung. Sie ist die am meisten kultivierte Art.
  • Hammouri: Bringt weniger große Früchte hervor. Die Früchte sind recht saftig und haben einen mäßig süßen Saft.

Hauptmerkmale der Gabsi-Granatäpfel

  • Reife und Ernte: Ab September
  • Durchschnittliches Gewicht: 500 g
  • Zuckergehalt: 150 Gramm/Liter
  • Saftgehalt: 75%
  • Saftfarbe: Dunkelrosa

Eine weitere Möglichkeit, den Wert des tunesischen Granatapfels zu steigern, ist die Verarbeitung. Dieses Supernahrungsmittel ist zu einer beliebten Zutat für die Zubereitung von Säften, Sirupen, Marmeladen, Joghurt, Eis und vielen anderen Produkten geworden. Granatapfelkernöl und Granatapfelpulver werden auch in der Zusammensetzung verschiedener Nahrungsergänzungsmittel und kosmetischer Produkte verwendet. Die Zahl der Verarbeitungsbetriebe in Tunesien ist derzeit sehr begrenzt, dürfte aber angesichts der großen internationalen Nachfrage nach Granatapfelprodukten steigen.

Quelle: La Presse