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Autobahn A2 Tunis-Jelma: Details zu einem der größten Straßenbauprojekte des Landes

Das 1,7 Milliarden Dinar teure Projekt der Autobahn A2 Tunis-Jelma soll bis Ende 2026 fertiggestellt werden, kündigte Anis Mabzaya, Leiter der Managementgruppe für dieses Großprojekt, an. Ein Mammutprojekt, das einen wichtigen Wendepunkt in der Entwicklung der Straßeninfrastruktur des Landes darstellt.

In einem Interview mit dem Radiosender Mosaïque FM am Freitag, den 28. Februar 2025, erklärte Mabzaya, dass sich die Autobahn über 168 km erstrecke und in acht Abschnitte unterteilt sei. Das Besondere an diesem Projekt ist, dass alle Abschnitte gleichzeitig begonnen wurden, was in Tunesien ein Novum ist. Er betonte, dass diese Infrastruktur von entscheidender Bedeutung für die Stärkung des nationalen Autobahnnetzes, die Verbesserung der Mobilität und die Förderung der regionalen Entwicklung sei, da sie eine schnelle Verbindung zwischen verschiedenen Regionen des Landes biete.

Es handelt sich um die Abschnitte:

  1. Tunis-Zaghouan: 26 km
  2. Zaghouan-El Fahs: 7 km
  3. El Fahs-Ennadhour: 27 km
  4. Ennadhour-Sbikha: 27 km
  5. Sbikha-Kairouan: 29 km
  6. Kairouan-Haffouz: 29 km
  7. Haffouz-Oued Zroud: 21 km
  8. Oued Zroud-Jelma: 18 km

Auf einer anderen Ebene machte er deutlich, dass das Lastenheft des Projekts den Einsatz modernster Technologien für den Bau von Autobahnen in Tunesien beinhaltet. Tatsächlich wird dieses Projekt die Einführung neuer Techniken im Bauingenieurwesen, insbesondere bei der Verwendung von Spezialbeton, für eine nachhaltigere Infrastruktur markieren. „Die Autobahn wird durch vier Schlüsselgouvernorate führen, nämlich Ben Arous, Zaghouan, Kairouan und Sidi Bouzid, was sie zu einer lebenswichtigen Arterie für die inneren Regionen des Landes macht“, fügte Mabzaya hinzu.

Die zweispurige Autobahn mit Glasfasernetz umfasst insgesamt neun Anschlussstellen und einer Reihe von Wasserinfrastrukturen, darunter 300 kleine Anlagen und mehrere große Bauwerke an den Wadis, sieht das Projekt auch den Bau von fast 100 Brücken vor. Dazu gehören auch Rastplätze, Posten für die Nationalgarde und den Zivilschutz und Landeplätze für Hubschrauber. Dies stellt laut Mabzaya einen erheblichen Teil der Arbeiten dar, die das Ministerium für Ausrüstung und Wohnungsbau über einen Zeitraum von fünf Jahren durchführt.

Das Projekt stieß jedoch auf mehrere Herausforderungen, vor allem im Bereich der Grundstücke, insbesondere im Hinblick auf die Verwaltung der Grundstücke in der Region Kairouan, was zu Verzögerungen führte. Trotz dieser Schwierigkeiten wurden die meisten Hindernisse überwunden, abgesehen von einigen Einzelfällen, die derzeit gelöst werden, mit der Hoffnung, dass sie bis Juni 2025 behoben werden können.

Eine weitere Schwierigkeit besteht in der Beschaffung der für die Bauarbeiten benötigten Materialien, insbesondere des Bodens für die Aufschüttung, wobei schätzungsweise 17 Millionen Kubikmeter bereitgestellt werden müssen, sowie 10 Millionen Tonnen Abbaumaterial. „Um dieses Problem zu lösen, wurde eine enge Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden eingeführt, um die Gewinnung von Erde zu erleichtern und so die Fristen für die Fertigstellung zu verkürzen“, betonte der Verantwortliche weiter. Was das Abbaumaterial betrifft, so verzögerte sich das Projekt durch die Unterbrechung einiger Abschnitte aufgrund von Schulden.

Nach Intervention der Ministerien für Ausrüstung, Finanzen und Staatsdomänen wurde die Produktion jedoch wieder aufgenommen, auch wenn noch weitere Verbesserungen notwendig sind, um die Einhaltung der Fristen zu gewährleisten.

Das tunesische Autobahnnetz umfasst derzeit rund 750 km. Davon entfallen 571 km auf die Autobahn A1, die Tunis mit Ras Jedir verbindet und durch die Wirtschaftszentren Sousse, Sfax, Gabès und Médenine führt. Letztendlich soll die Gesamtlänge des Autobahnnetzes bis 2035 auf 1323 km anwachsen, wodurch die Wettbewerbsfähigkeit des Landes gestärkt und ein reibungsloser Wirtschaftsaustausch ermöglicht wird.

Die Finanzierung erfolgt aus dem Staatshaushalt sowie durch den Arabischen Fonds für wirtschaftliche und soziale Entwicklung (Fades) für den Abschnitt Tunis-Sbikha und die Europäische Investitionsbank (EIB) für den Abschnitt Sbikha-Jelma. Die Bauzeit ist auf 36 Monate angesetzt. Die acht Baulose bilden den ersten Teil eines Programms, das die Autobahn von Jelma aus in Richtung Kasserine, Sidi Bouzid und Gafsa erweitern soll.

Bereits seit dem Juli 2019 fanden auf der Trasse der künftigen Autobahn Tunis-Jelma vorbereitenden Baumaßnahmen, wie der Abriss von Gebäuden und die Rodung von Grundstücken, statt. Dabei wurde auch ein antiker Bauernhof auf der künftigen Trasse entdeckt. Die Bauarbeiten waren durch den Präsidenten der Republik im Jahr 2023 gestartet worden.

Quelle: La Presse