Grundsteinlegung für das neue Werk der japanischen Sumitomo-Gruppe in Monastir
Ministerpräsident Youssef Chahed legte am Donnerstag, den 5. Dezember 2019 in Monastir den Grundstein für die neue Industrieanlage der Sumitomo Electric System Tunisia, einer Tochtergesellschaft des japanischen Riesen Sumitomo Electric Wiring Systems Europe, die auf elektrische Verkabelung und elektronische Komponenten für die größten internationalen Automobilhersteller spezialisiert ist. Bis 2020 sollen 2.000 Arbeitsplätze geschaffen werden, beim Endausbau 2025 sollen 5.000 Stellen zur Verfügung stehen.
Das Projekt, das ausländische Investitionen in Höhe von 67,6 Millionen Dinar (MD) mobilisierte, wird 5.000 neue Arbeitsplätze schaffen, von denen 20% Führungskräften im Gouvernorat von Monastir und anderen Gouvernoraten zugute kommen, sagte Chahed gegenüber Reportern. Die neue Produktionseinheit (SEWS TN) werde eine überdachte Fläche von 31 Hektar haben.
Die Bauarbeiten werden in zwei Phasen durchgeführt. Die erste Phase, die heute begonnen hat, soll Ende 2020 die Produktion aufnehmen. Sie wird 2.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Dieser erste Teil der Einheit wird auf einer Fläche von 18,4 Hektar gebaut und 46 Mio Dinar kosten. Die zweite Phase des Projekts wird im Zeitraum 2024–2025 mit geschätzten Kosten von 21 Mio. Dinar durchgeführt, wobei 3.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
Der Direktor von SEWS TN, Lucian Anghelescu, erklärte, das Unternehmen habe sich aufgrund der geografischen Nähe zu Europa, der Qualität der Ausbildung von Ingenieuren, Technikern und der Belegschaft im Allgemeinen sowie der Bedeutung der verfügbaren Investitionsmöglichkeiten für eine Niederlassung in Tunesien entschieden. Die ersten Bestellungen dieser Einheit werden nach Frankreich, in die Türkei und nach Spanien exportiert.
Sumitomo Gruppe: Die Sumitomo Group ist eine wirtschaftliche Verbundgruppe mit vielfältigen Geschäftsgebieten. Die Gruppe ist nach ihrem Gründer Masatomo Sumitomo (1585–1652) benannt, der 1630 ein Geschäft für den Verkauf von Medikamenten und Büchern in Kyōto eröffnete. Masatomo Sumitomos Schwager, Riemon Soga (1572–1636), der eine Kupferhütte und Schmiede betrieb, entwickelte eine neue Schmiedetechnik, das sogenannte Nanban-buki-Verfahren, das Silber von rohem Kupfer trennte. Tomomochi Sumitomo (1607–1662), der älteste Sohn von Riemon Soga, erweiterte das Geschäft nach Osaka. Er teilte die neue Schmiedetechnik anderen Kupferhütten mit und machte somit den Namen der Sumitomo-Familie bekannt als Quelle des Nanban-buki-Verfahrens. Dies gab Sumitomo die Möglichkeit zum Aufstieg an die Spitze des Kupferbergbaus und der Raffinerien bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Danach kamen neue Geschäftsfelder hinzu wie Banken, Warenhäuser, elektrische Kabel, Halbleiterproduktion und andere.
Zurzeit besteht die Sumitomo-Gruppe aus 37 Unternehmen und gehörte 2007 zu den fünf größten Unternehmensgruppen weltweit. Sumitomo Electric Industries hat z. B. 390 Tochterunternehmen in über 40 Ländern. Bei Sumitomo Electric Industries sind über 248.330 Mitarbeiter (Stand 31. März 2017) beschäftigt. Bei Sumitomo Wiring Systems sind über 120.000 Mitarbeiter beschäftigt. Da beide Unternehmen aber durch Aktientausch ineinander verschachtelt sind (siehe Keiretsu), kann man nicht genau sagen, wie viele Mitarbeiter die Unternehmen wirklich haben.
So gehört z. B. die Sumitomo Electric Bordnetze SE in Wolfsburg zum Teil zur Sumitomo Electric Industries und zum Teil zur Sumitomo Wiring Systems. Die Sumitomo Electric Schrumpf-Produkte GmbH (SESP) in Norderstedt wiederum ist eine Tochterfirma der Sumitomo Fine Polymer Inc. (SFP), welche ihrerseits zu 100 Prozent der Sumitomo Electric Industries Ltd. (SEI), beide mit Sitz in Japan, gehört.