Erste Herde von 33 Atlas-Gazellen wird im Nationalpark Jebel Serj ausgewildert
Eine erste Herde von 33 zwischen 2017 und 2019 in Tunesien geborenen Atlasgazellen (Gazella cuvieri) wird am 8. November 2019 im Nationalpark Jebel Serj im Gouvernorat von Siliana freigelassen, teilte am Mittwoch, den 6. November 2019 die tunesische Forstverwaltung mit. Diese Herde stammt aus einer ursprünglichen Herde von 43 Gazellen aus Spanien, die im Jahr 2016 im Rahmen eines gemeinsamen Projektes des spanischen Wissenschaftsrates (CSIC), der tunesischen Regierung, der tunesischen Forstverwaltung und der Nichtregierungsorganisation „Tunisia Wildlife Conservation Society“ nach Tunesien gebracht wurden.
Mit diesem Projekt soll dem dramatischen Rückgang der Gazellen-Populationen in Nordafrika Einhalt geboten und die Bestände erhöht werden. Die Tiere wurden in den letzten drei Jahren in geschützten Gehegen gehalten, damit sie sich vermehren und an die tunesische Natur anpassen konnten. Der Bestand hat nun die Zahl von 80 Tieren erreicht, so dass nun eine erste Herde von 33 Tieren im Nationalpark Jebel Serj im Gouvernorat Siliana ausgewildert werden kann.
Im April 2018 hatten sich die Tiere akklimatisiert und der erste Nachwuchs konnte registriert werden, ein Männchen und zwei Weibchen.
Die Atlasgazelle ist ein Opfer der illegalen Jagd und Wilderei und eine weltweit bedrohte Art auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Um dieser Situation zu bekämpfen, haben die Behörden aus Marokko, Algerien und Tunesien in Zusammenarbeit mit dem Kooperationszentrum der Weltnaturschutzunion der UN (IUCN) für den Mittelmeerraum (IUCN-Med) sowie regionale und internationale Experten eine Strategie und einen grenzüberschreitenden Aktionsplan entwickelt.