This Day in History: 1961-07-19
Die Bizerta-Krise bricht aus, als Tunesier die französische Militärbasis blockieren. Nach viertägigem Krieg in und um Bizerta endet die Auseinandersetzung zwischen Tunesien und Frankreich unter UN-Vermittlung.(Bild: Tunesische Soldaten in Bizerté während der Kämpfe)
Hintergrund: Der tunesische Staatspräsident Habib Bourguiba forderte bei einem Treffen mit dem französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle am 27. Februar 1961 die Rückgabe des Stützpunkts, doch Frankreich verzögerte die Verhandlungen.
Als die französische Seite ohne Vorankündigung die Landebahn der Militärbasis verlängerte und dabei etwa 1,5 Meter tunesischen Bodens nutzte, um größere Flugzeuge gegen die algerische Front de Libération Nationale (FLN) einsetzen zu können, sah die tunesische Seite den Casus Belli gegeben. Paramilitärische Truppen und Freiwilligenverbände, darunter Studenten, Frauen und Kinder der Organisation verwaister Kinder, blockierten den Stützpunkt. Daraufhin schickte Frankreich 800 Fallschirmjäger; die Straßenblockaden wurden mit Raketen aus Militärjets zerstört, Panzer verließen den Stützpunkt und drangen rund 25 Kilometer vor. Von drei Kreuzern vor der Küste wurde der Hafen gestürmt; es kam zu Straßenkämpfen in der Stadt, die nach vier Tagen mit einem französischen Sieg endeten. Unter den Toten waren Frauen und Kinder.
Die militärische Auseinandersetzung wurde von Frankreich mit größter Härte geführt und forderte mehrere hundert Tote und über Tausend Verletzte auf tunesischer Seite; auf französischer Seite gab es 24 Tote.